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Trotz Corona: 10'000 bei Beisetzung in Bangladesch – statt 50

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Trotz Corona: 10'000 bei Beisetzung in Bangladesch – statt 50

18.04.2020, 22:3919.04.2020, 14:14
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Trotz der Corona-Krise haben in Bangladesch tausende Anhänger die Beisetzung eines Predigers und islamistischen Politikers besucht. Menschen sammelten sich auf dem Gelände einer Religionsschule in der Verwaltungseinheit Sarail im Nordosten des Landes, um Jubayer Ahmed Ansari die letzte Ehre zu erweisen. Ansari war ein Anführer der islamistischen Partei Khelafat Majlish und Leiter der Religionsschule.

Die Polizei habe versucht, die Teilnehmerzahl auf 50 zu begrenzen, um die Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus in der Menschenmenge zu verringern - dies sei aber weitgehend ignoriert worden, sagte der örtliche Polizeichef Shahadat Hossain Titu am Samstag. «Die Menge war ausser Kontrolle», sagte Titu der Deutschen Presse-Agentur. Er bezifferte die Zahl der Menschen auf schätzungsweise 10'000. Ansari war am Freitag im Alter von 69 Jahren gestorben.

Bilder der Menschenmenge sorgten in sozialen Netzwerken für wütende Reaktionen. Zur Eindämmung des Coronavirus sind in Bangladesch nicht lebenswichtige Geschäfte und Schulen geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel sind seit Ende März eingestellt. Das mehrheitlich muslimische Land hat auch ein Verbot erlassen, mit mehr als fünf Menschen an Gebeten in Moscheen teilzunehmen. Bislang wurden in dem Land 2144 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und 84 Tote gemeldet. (sda/dpa)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lunaral
19.04.2020 02:04registriert Juni 2015
Geschäfte und Schulen geschlossen, der öffentliche Verkehr eingestellt, aber dann gehen 10'000 Leute an die Beerdigung eines Predigers und Politikers.
Momoll, sehr nachvollziehbar 🤦‍♀️
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Yupidu
19.04.2020 11:24registriert März 2020
Ein Beweis mehr, dass Religionen als Opium des Volkes gefährlicher als Viren sind.. Greifen die Gehirnzellen an und schalten sie ab...
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