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Terrorverdächtiger soll Kölner Dom ausgespäht haben

Cologne, , , 10.02.2008, Copyright: xWernix Panthermedia1066105.jpg
Graue Wolken über dem Kölner Dom.Bild: www.imago-images.de

Terrorverdächtiger soll Kölner Dom ausgespäht haben

28.12.2023, 16:0128.12.2023, 16:58
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Ein im Zusammenhang mit einem Terroralarm in Westdeutschland festgesetzter 30-jähriger Tadschike steht im Verdacht, den Kölner Dom ausgespäht zu haben.

«Man weiss, dass er vor Ort war», hiess es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Bei dem anderen Ziel der Gruppe, mit der der 30-Jährige in Verbindung gebracht wird, soll es sich um den Stephansdom in Wien handeln.

Die Sicherheitskreise vermuten, dass es sich bei der Gruppe um eine Terrorzelle des «Islamischen Staats» handeln könnte, genauer seines regionalen Ablegers «Provinz Khorasan» (ISPK), der in Afghanistan in Konkurrenz zu den islamistischen Taliban steht. Zuvor hatte der «Kölner Stadt-Anzeiger» entsprechend berichtet.

Die Polizei hatte in Wesel (Nordrhein-Westfalen) an Heiligabend eine Wohnung mit Spezialeinheiten durchsucht und fünf Männer in Gewahrsam genommen. Während vier von ihnen wieder auf freien Fuss gekommen seien, nahmen die Einsatzkräfte den 30 Jahre alten Tadschiken «zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam». Das Verwaltungsgericht in Oberhausen bestätigte den bis 7. Januar verhängten Langzeitgewahrsam für den 30-Jährigen als zulässig.

Die Sicherheitsbehörden hatten Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhalten, die sich auf Silvester bezogen. In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden.

Tadschiken sollen schon früher Anschläge geplant haben

Bereits im Juli hatte die deutsche Bundesanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen eine mutmassliche islamistische Terrorzelle aufgedeckt und sieben Verdächtige festnehmen lassen. Den ebenfalls vor allem aus Tadschikistan stammenden Männern wird vorgeworfen, in Deutschland Anschläge geplant und die Terror-Organisation «Islamischer Staat» unterstützt zu haben. Sie sollen ebenfalls Mitglieder des «IS»-Ablegers «Islamischer Staat Provinz Khorasan» (ISPK) sein.

Schon 2019 hatten tadschikische «IS»-Terroristen in Neuss bei Düsseldorf geplant, einen Islamkritiker zu ermorden. Weil einige von ihnen von der Polizei schon länger überwacht worden waren, konnten Spezialkräfte den Mordanschlag verhindern.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte fünf Männer aus Tadschikistan 2022 zu Gefängnisstrafen zwischen knapp vier und neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Tadschiken waren 2015 nach Deutschland gekommen und hatten 2019 eine Terrorzelle des «IS» gegründet. Der Bundesgerichtshof hatte ihre Verurteilung in diesem Jahr bestätigt. (yam/sda/dpa)

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