Die Zukunft des Muezzin-Rufs an der Kölner Zentralmoschee steht auf dem Prüfstand. Zwei Jahre nach Beginn des Pilotprojekts ist unklar, ob der Gebetsruf auch künftig einmal wöchentlich für fünf Minuten erklingen darf. Die Stadtverwaltung will zunächst eine Auswertung des Testlaufs vornehmen.
Wie der «Kölner Stadt-Anzeiger» am Montag berichtet, arbeitet die Stadt derzeit an einem Bericht über das Pilotprojekt. «Der Bericht wird auch die Anzahl und die inhaltlichen Schwerpunkte der Beschwerden enthalten», teilte die Stadtverwaltung mit. Wann die Analyse fertig sein soll, ist nicht bekannt.
Bis zur Vorlage des Berichts darf der Muezzin weiterhin freitags zwischen 12 und 15 Uhr für jeweils fünf Minuten zum Gebet rufen. Der erste öffentliche Muezzin-Ruf in Köln erfolgte am 14. Oktober 2022 und sorgte für grosses Aufsehen.
Das Projekt wurde anfangs auch kontrovers diskutiert: Abdurrahman Atasoy, stellvertretender Vorsitzender im Ditib-Bundesverband, sagte zu Beginn des Projekts, man sei «sehr glücklich» über den mit der Stadt Köln geschlossenen Vertrag. «Der öffentliche Gebetsruf ist ein Zeichen für die Beheimatung der Muslime.»
Der Berliner Islamismus-Experte Ahmad Mansour hatte den Muezzinruf hingegen als «Machtdemonstration des politischen Islam» kritisiert. Mansour erinnerte daran, dass die Ditib der verlängerte Arm der türkischen Religionsbehörde in Ankara sei und Präsident Recep Tayyip Erdogan die Zentralmoschee in Ehrenfeld persönlich eröffnet habe:
Üblicherweise wird der Ruf in Köln im Inneren der Moschee ausgesprochen und über kleine Lautsprecher auf den Vorplatz übertragen – eine Vorgabe der Stadt. Zudem darf bei dem Ruf die Lautstärke von 60 Dezibel nicht überschritten werden. (dpa/t-online)
Die Gegner der Initiative (zu denen ich auch gehörte, jedoch aus rechtsstaatlichen Gründen), haben dies damals als lächerlich und falsch abgetan…
Es gibt rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen:
- Mädchen mit Kopftüchern an öff Schulen
- Muezzin welche zum Gebet rufen
- Schuldispensionen aus religiösen Gründen (Turnunterricht, Klassenlager)
Damit drängt jede Religion, Menschen mit einem anderen Glauben oder Menschen ohne Glauben, seinen eigenen Glauben auf. Das darf in der heutigen Zeit nicht mehr akzeptiert werden.