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Lafontaine tritt aus der deutschen Linkspartei aus

Mitgründer Lafontaine tritt aus der deutschen Linkspartei aus

17.03.2022, 10:3117.03.2022, 13:46
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epa03246570 Fraction chairman of the German party The Left ('Die Linke') in the German federal state Saarland Oskar Lafontaine attends the party conference in Goettingen, Germany, 02 June 20 ...
Oskar LafontaineBild: EPA

Der Mitgründer und einstige Vorsitzende der deutschen Linkspartei, Oskar Lafontaine, ist aus der Partei ausgetreten. Dies teilte der 78-Jährige am Donnerstag in Saarbrücken mit.

«Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei Die Linke mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben», heisst es in einer Erklärung Lafontaines.

Lafontaine hatte sich in Deutschland schon vor Jahrzehnten als SPD-Politiker einen Namen gemacht. Im März 1999 legte er im Streit mit Bundeskanzler Gerhard Schröder den Vorsitz der SPD nieder, 2005 trat er aus der SPD aus. Er war dann mitbeteiligt, als die westdeutsche Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) mit der ostdeutschen PDS zur Partei Die Linke vereint wurde. Durch seinen Parteiaustritt hat sich ein gegen Lafontaine bei der Linkspartei laufendes Parteiausschlussverfahren erledigt.

Soeben hat der Saarländer zudem seine politische Karriere beendet. Mit der Landtagswahl im Saarland am 27. März kehrt er nach mehr als 50 Jahren der aktiven Politik den Rücken. Zuletzt hatte er seit 2009 die Linksfraktion im saarländischen Landtag geführt. Am Mittwoch war er in seiner letzten Landtagssitzung mit reichlich Dankesworten verabschiedet worden.

«Oskar», wie er im Saarland einfach heisst, war fast alles, was man in einem politischen Leben in Deutschland werden kann: Oberbürgermeister von Saarbrücken, SPD-Landesvorsitzender, Ministerpräsident des Saarlandes (1985-1998), SPD-Kanzlerkandidat (1990), SPD-Bundesvorsitzender, Bundesfinanzminister, Mitgründer der Linkspartei und deren Partei- und Fraktionsvorsitzender im Bundestag. (aeg/sda/dpa)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hüendli
17.03.2022 12:03registriert Januar 2014
Etwas Kontext wäre hilfreich gewesen: Warum gab es ein Parteiausschlussverfahren gegen den Mitgründer? Hat es mit dem Ukraine-Krieg und der Russland-Nähe von Sahra Wagenknecht zu tun?
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Der Eggu
17.03.2022 11:32registriert Januar 2017
Ein weiterer echter Linker zeigt seiner "Nicht-Mehr-Linkspartei" den Mittelfinger. Wurde auch Zeit. Die Leute, die sich heute "Linke" schimpfen (auch in der Schweiz!) sind nur noch engstirnige und über alle Massen arrogante, akademische Genderstern-"Kämpfer", die jeglichen Kontakt zur wirklich arbeitenden Bevölkerung und deren Sorgen verloren haben. Der ganz normale, ackernde "Mensch von der Strasse" hat NIEMANDEN mehr, der ihn in irgend einer Weise vertritt. Ich geh'noch weiter: Das ganze Volk hat niemanden mehr, der sich in der Regierung echt für seine Anliegen einsetzt.
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