Die SPD-Jugend im Bezirk Berlin-Mitte fordert Pornografie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. In einem Antrag an die Kreisdelegiertenversammlung (KDV) vom Sonnabend – Titel: «Auf in die neue Pornozeit!» – beklagen die Jusos, herkömmliche pornografische Filme würden häufig sexistische und rassistische Stereotype verbreiten.
Die Arbeitsbedingungen vor und hinter der Kamera seien mitunter verheerend. Berichte wie «The Children of Pornhub» würden zeigen, dass Minderjährige systematisch sexuell missbraucht würden und die Porno-Industrie nichts dagegen unternehme. Fälle von Missbrauch Kinderpornografie würden nicht nachhaltig von Webseiten grosser Unternehmen wie Mindgeek mit Sitz in Luxemburg gelöscht.
Die Kritik ist nicht neu. So hatte etwa schon Ende 2021 das Düsseldorfer Verwaltungsgericht bekanntgegeben, dass die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen frei zugängliche Inhalte von Porno-Anbietern mit Sitz in Zypern zu Recht beanstandet und ihre künftige Verbreitung in dieser Form in Deutschland zu Recht untersagt habe, weil sie gegen den Kinder- und Jugendschutz verstossen.
Neu ist aber die Forderung, die die Jusos jetzt daraus ableiten. Da es im Internet ein grosses Angebot von kostenloser, aber unethischer Pornografie gebe, müsse als Gegengewicht auch feministischer Porno gebührenfrei, dauerhaft und niedrigschwellig zur Verfügung stehen. Die Jusos fordern daher ARD und ZDF auf, eine Filmförderung nach schwedischem Vorbild zu entwickeln und «entsprechende antirassistische und feministische Pornografien anzukaufen und verfügbar zu machen».
Darüber hinaus soll sich die SPD im Bundestag und in den Landtagen dafür einsetzen, dass Pornografiebildung fester Bestandteil im Sexualkunde-/Biologie-Unterricht wird und Lehrer den richtigen Umgang mit dem Thema in der Aus- und Weiterbildung lernen können. Porno-Sucht soll als Sucht anerkannt werden. Die Krankenkassen sollen verpflichtet werden, die Therapiekosten zu übernehmen.
(t-online,ahi)
Von mir aus kann man sie Fördern und eine Webseite dafür einrichten. Das öffentliche und vollkommen freizugängliche gebührenfinanzierte TV sollte aber drogen-, pornografie- und gewaltfrei bleiben.