Vor dem Einlassstopp für das Heavy-Metal-Festival im norddeutschen Wacken haben es nach Schätzung der Polizei rund 50'000 Besucher auf das Gelände nahe Itzehoe im Bundesland Schleswig-Holstein geschafft.
Etwa 50 Prozent der vom Regen durchweichten Campingflächen seien belegt, teilte eine Polizeisprecherin am Mittwoch kurz vor dem offiziellen Beginn des Festivals mit. Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen die Hoffnung geäussert, dass mindestens die Hälfte der Besucher auf das Gelände kommen werde. Erwartet wurden ursprünglich rund 85 000 Metalfans.
Die Verkehrslage rund um das Veranstaltungsgelände entspannte sich laut Polizei. Bereits nach der ersten Ankündigung des Anreisestopps hätten sich zahlreiche Besucher auf die Rückreise gemacht oder Ausweichflächen an einem Flugplatz bei Itzehoe angesteuert. Die meisten Staus hätten sich aufgelöst.
In der Nacht zum Mittwoch hatten die Veranstalter entschieden, wegen des vielen Regens keine weiteren Fans mehr auf das Gelände zu lassen. Eine «vernünftige Besucherkapazität» sei angesichts der Wetterlage erreicht, schrieben die Veranstalter bei Instagram.
«Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden.» Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. «Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl», hiess es weiter.
Unklar war zunächst, welche Folgen der Anreisestopp für Tickets und für bereits entstandene Kosten hat. Die Veranstalter schrieben zu öffentlichen Fragen bei Instagram: «Für nähere Informationen halten wir euch auf dem Laufenden und bitten euch um etwas Geduld.»
Einige Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine «unterirdische Kommunikation». Viele hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt. Am Hamburger Volksparkstadion traten enttäuschte Fans die Heimreise an. Hunderte hatten dort auf einem Parkplatz abgewartet, nachdem der Veranstalter am Montag zunächst gebeten hatte, sich einen Warteplatz zu suchen, und dann am frühen Mittwoch erklärt hatte, es würden keine weiteren Besucher mehr aufs Gelände gelassen.
Die Polizei zählte bislang 68 Einsätze im Zusammenhang mit dem Festival. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Auto auf dem Gelände ausgebrannt. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr hatte den Brand nach einer Stunde gelöscht.
(yam/sda/dpa)
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