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Alle 1500 tot – diese Fische lebten im zerstörten Aquarium in Berlin

«Riesengrosse, menschengemachte Tragödie»: Alle 1500 Fische im zerstörten «Aquadom» tot

In Berlin ist ein riesiges Aquarium in einem Hotel geplatzt. Dabei starben wohl alle Tiere. Diese Fischarten lebten im «Aquadom».
16.12.2022, 13:0716.12.2022, 14:24
Yannick von Eisenhart Rothe
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Riesen-Aquarium in Berliner Hotel geplatzt – Chaos vor Ort

Video: twitter/Niklas Scheele

Es war ein Aquarium der Superlative, der «Aquadom» in Berlin: fast eine Million Liter Salzwasser, 2000 Tonnen Gewicht, etwa 1500 Fische. Am frühen Freitagmorgen platzte das Becken aus bisher ungeklärter Ursache und löste einen Grosseinsatz von Polizei und Feuerwehr aus. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Menschen leicht verletzt.

Aber was ist mit den Tieren passiert, die im «Aquadom» lebten? «Wir müssen davon ausgehen, dass alle Fische leider verstorben sind», sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Die Tierschutzorganisation Peta bezeichnete den Vorfall als «riesengrosse, menschengemachte Tragödie» und kündigte an, eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Aquariums zu erstatten. Es sei «offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1500 Fischen umgegangen» worden.

Meeresaquaristik steht in der Kritik

Der «Aquadom» wird seit März 2006 von der Berliner Gesellschaft für Grossaquarien (BGG) betrieben. Diese schreibt auf ihrer Webseite, dass sie für die Technik, die Fütterung der Fische und eine «art- und tierschutzgerechte Haltung» zuständig sei. Auf der Webseite findet sich ausserdem eine ausführliche Auflistung der Fischarten, die im «Aquadom» lebten.

ARCHIV - 01.06.2022, Berlin: Der AquaDom im SEA LIFE nach Sanierungsarbeiten. Das riesige Aquarium in einem Hotel ist in der Nacht zum 16.12.2022 leck geschlagen. Wasser str�mte dabei bis auf die Stra ...
Bild: keystone

Der «Aquadom» war ein Salzwasseraquarium und sollte laut Betreiber mit der Zeit zu einem möglichst naturnahen Korallenriff werden. Dementsprechend stammten die dort lebenden Fische grösstenteils aus Regionen mit Korallenriffen.

Meerwasseraquaristik steht in der Kritik, weil viele Salzwasserfische nicht gezüchtet, sondern wild gefangen werden. Schätzungen zufolge sterben je nach Art 80 Prozent von ihnen bereits beim Transport. Wie viele Wildfänge im «Aquadom» lebten, ist aktuell nicht bekannt. Die BGG war zunächst nicht für ein Statement zu erreichen.

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80 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tefilo Cubierglas
16.12.2022 13:20registriert April 2022
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr im Zoo vor einem Aquarium steht und denkt, boaaaah wenn die Scheibe brechen würde...
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weissauchnicht
16.12.2022 14:29registriert März 2019
Naja, die Fischerei ist gaz objektiv für die Fische wohl die grössere Tragödie. Und wäre das Aquarium nicht morgens um 5.30h geplatzt, sondern abends wenn Menschen drum herum sassen, wäre die Tragödie noch viel grösser. Glück im Unglück kann man sagen…
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Laggoss
16.12.2022 13:13registriert Januar 2021
Ach, die armen Fische. Hoffentlich werden die Lehren daraus gezogen.
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