Es war ein Aquarium der Superlative, der «Aquadom» in Berlin: fast eine Million Liter Salzwasser, 2000 Tonnen Gewicht, etwa 1500 Fische. Am frühen Freitagmorgen platzte das Becken aus bisher ungeklärter Ursache und löste einen Grosseinsatz von Polizei und Feuerwehr aus. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Menschen leicht verletzt.
Aber was ist mit den Tieren passiert, die im «Aquadom» lebten? «Wir müssen davon ausgehen, dass alle Fische leider verstorben sind», sagte ein Sprecher der Berliner Polizei. Die Tierschutzorganisation Peta bezeichnete den Vorfall als «riesengrosse, menschengemachte Tragödie» und kündigte an, eine Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Aquariums zu erstatten. Es sei «offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1500 Fischen umgegangen» worden.
Der «Aquadom» wird seit März 2006 von der Berliner Gesellschaft für Grossaquarien (BGG) betrieben. Diese schreibt auf ihrer Webseite, dass sie für die Technik, die Fütterung der Fische und eine «art- und tierschutzgerechte Haltung» zuständig sei. Auf der Webseite findet sich ausserdem eine ausführliche Auflistung der Fischarten, die im «Aquadom» lebten.
Der «Aquadom» war ein Salzwasseraquarium und sollte laut Betreiber mit der Zeit zu einem möglichst naturnahen Korallenriff werden. Dementsprechend stammten die dort lebenden Fische grösstenteils aus Regionen mit Korallenriffen.
Meerwasseraquaristik steht in der Kritik, weil viele Salzwasserfische nicht gezüchtet, sondern wild gefangen werden. Schätzungen zufolge sterben je nach Art 80 Prozent von ihnen bereits beim Transport. Wie viele Wildfänge im «Aquadom» lebten, ist aktuell nicht bekannt. Die BGG war zunächst nicht für ein Statement zu erreichen.