International
Deutschland

Richard Baker soll der neue Käufer von Galeria Kaufhof sein

Richard Baker war schon einmal Eigentümer von Galeria Kaufhof.
Richard Baker war schon einmal Eigentümer von Galeria Kaufhof.Bild: Imago

Nach Signa-Pleite – dieser Mann soll der neue Käufer von Galeria Kaufhof sein

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat wohl einen Käufer: der US-Investor NRDC Equity Partners.
09.04.2024, 07:41
Anna-Lena Janzen / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Der Käufer von Galeria Kaufhof soll einem Medienbericht zufolge feststehen: der US-Investor NRDC Equity Partners. Doch wer steckt hinter dem Investor, der nun über das Schicksal der Kette mit 92 Kaufhäusern und rund 15'000 Mitarbeitern in Deutschland entscheidet?

NRDC ist die Investmentgesellschaft des kanadischen Unternehmers Richard Baker. Baker hat sich durch eine Reihe von geschickten Käufen einen Namen in der globalen Modebranche gemacht. Ihm gehört die Mehrheit an dem Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC). HBC besitzt unter anderem die amerikanische Luxus-Kaufhauskette Saks Fifth Avenue.

Vor der Fusion von Karstadt und Kaufhof war der 58-jährige Baker bereits über HBC für einige Jahre Eigentümer von Galeria Kaufhof. Damals ging es mit dem Unternehmen deutlich bergab und HBC entschied, an die Signa-Gruppe unter Leitung von René Benko zu verkaufen.

epa11066128 People pass by the Galeria Kaufhof logo of the branch at Alexanderplatz square in Berlin, Germany, 09 January 2024. The department store group Galeria Karstadt Kaufhof has filed for insolv ...
Nach der Signa-Pleite soll nun ein US-Investor die Warenhauskette übernehmen.Bild: keystone

Baker war offenbar schon immer ein Geschäftsmann

Baker wuchs im US-Bundesstaat Connecticut auf. Er soll schon immer geschäftstüchtig gewesen sein: Sein erstes Unternehmen eröffnete er nach Angaben seines Vaters bereits mit 15 Jahren, nachdem er einen Kochkurs besucht hatte – ein Catering-Service für gehobene Küche. Sein Vater, der Immobilienentwickler Robert C. Baker, sagte der «New York Times»: «Er war mehr am Geschäft interessiert als daran, Kapitän des Basketballteams zu sein. Er verdiente Geld, um des Geldverdienens willen.»

Nach seinem Abschluss im Hotelmanagement an der Cornell University, eine Privatuni in New York, stieg Baker in das Immobilienunternehmen seines Vaters ein. Gemeinsam konnten sie den Grosshändler Walmart überzeugen, Filialen in mehrerer ihrer Einkaufszentren zu eröffnen. Nach zwei Jahrzehnten entschied sich Baker für eine Neuausrichtung hin zum Kaufhausgeschäft.

Baker kaufte 2006 das angeschlagene Kaufhaus Lord & Taylor und später die Hudson's Bay Company, eines der ältesten Einzelhandelsunternehmen Kanadas. In Kanada sah Baker einen Mangel an mittel- bis hochpreisigen Kaufhäusern und brachte Lord & Taylor in das Land. Der Kauf von Hudson’s Bay verschaffte ihm gleichzeitig wertvolle Immobilien.

2013 kaufte Baker die Kette Saks Fifth Avenue

Trotz der folgenden Wirtschaftsrezession konnte das Management um Baker durch clevere Markenstrategien standhalten. Im Jahr 2013 zahlte das Mutterunternehmen 2,4 Milliarden Dollar für die edle amerikanische Kaufhauskette Saks Fifth Avenue. Anfang 2019 gab Baker bekannt, dass er fast zehn Prozent Anteil an der Hudson's Bay Company gekauft hatte.

Zum Konsortium, das Galeria übernehmen will, soll laut «Handelsblatt» auch der ehemalige Kaufhof-Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Beetz gehören. Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hatte im Januar einen Insolvenzantrag eingereicht. Es ist bereits das dritte Insolvenzverfahren für das Unternehmen. Die Verträge über den Kauf von Galeria sollen am Dienstag unterzeichnet werden.

  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Iranisches Trump-Attentat: Das wissen wir
US-amerikanische Behörden haben am Freitagabend (Schweizer Zeit) den Iran beschuldigt, die Ermordung von Donald Trump und einer Menschenrechtsaktivistin geplant zu haben. Alles, was bislang bekannt ist:

Die US-Bundesanwaltschaft hat einen Iraner und zwei New Yorker wegen Auftragsmord, Verschwörung zum Auftragsmord und Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt. Dies berichteten mehrere US-Medien am Freitagabend (Schweizer Zeit).

Zur Story