Die Mitglieder einer vorige Woche in Deutschland aufgeflogenen mutmasslichen rechten Terrorzelle sollen Angriffe auf sechs Moscheen in kleineren Städten geplant haben. In Sicherheitskreisen gelten ihre Planungen als «besonders ernstzunehmender Fall».
Und zwar auch deshalb, weil die Männer, die sich nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA in einer Telegram-Chatgruppe kennengelernt und nur zwei Mal getroffen hatten, schnell handlungsbereit waren.
An der Aufklärung der Aktivitäten der Gruppe, die von den Ermittlern «Gruppe S.» genannt wird und intensiv observiert wurde, war neben der Polizei auch der Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) beteiligt.
Einer der Männer soll den Auftrag erhalten haben, Waffen zu beschaffen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen zählen zu den Waffen, die bei den Razzien am vergangenen Freitag gefunden wurden, Äxte, Schwerter und Schusswaffen.
Nach den Razzien in sechs Bundesländern hatte der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof Haftbefehle gegen zwölf Männer erlassen. Vier mutmassliche Mitglieder der Gruppe und acht mutmassliche Unterstützer sind in Untersuchungshaft.
Die Gruppe um den 32-jährigen Werner S. aus dem Raum Augsburg soll Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime ins Auge gefasst haben, um «bürgerkriegsähnliche Zustände» auszulösen und so die Gesellschaftsordnung ins Wanken zu bringen.
Der Verfassungsschutz geht aktuell von rund 12'700 gewaltorientierten Rechtsextremisten in Deutschland aus. Die Polizei stuft bundesweit 53 Rechte als Gefährder ein. Als «Gefährder» bezeichnet die Polizei im Bereich der politisch motivierten Kriminalität Menschen, denen sie schwere Gewalttaten bis hin zu Terroranschlägen zutraut. (aeg/sda/dpa)
Zum Glück schaut der Verfassungsschutz immer mehr nach rechts, auch weil sie nicht mehr anders können.