Das schwere Zugunglück bei Bad Aibling in Oberbayern mit zehn Toten soll auf menschliches Versagen zurückgehen. Der Grund für das Unglück sei offenbar eine «verhängnisvolle Fehlentscheidung» eines Bahnmitarbeiters, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören, am Dienstagabend unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Die Nachrichtenagentur dpa stützt sich auf eine «zuverlässige Quelle». Bei dem Zugunglück waren mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und 80 verletzt worden. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äussern. Die Ermittlungen würden noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Spezialisten hätten mit ihrer Ermittlungsarbeit gerade erst begonnen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Dem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge soll der Bahnbedienstete das automatische Signalsystem ausnahmsweise ausser Kraft gesetzt haben, um einen verspäteten Triebwagen noch «quasi von Hand durchzuwinken». Der entgegenkommende Zug habe ebenfalls grünes Licht bekommen.
Zwei mit etwa 150 Passagieren besetzte Regionalzüge waren am Morgen bei Bad Aibling auf eingleisiger Strecke aus noch ungeklärter Ursache frontal zusammengeprallt und hatten sich ineinander verkeilt.
Dem deutschen Verkehrsminister Alexander Dobrindt zufolge waren die Züge mit «sehr hoher Geschwindigkeit» unterwegs, als sie auf der Strecke in einer langgezogenen Kurve kollidierten. Laut Dobrindt war die Bahnstrecke mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, das einen unberechtigt auf ihr fahrenden Zug per Zwangsbremsung automatisch stoppt.
(sda/afp/dpa)