Kessler-Zwillinge in Deutschland tot aufgefunden – mit begleiteter Sterbehilfe verstorben
Sie wurden als Sängerinnen und Tänzerinnen bekannt: Alice und Ellen Kessler. Jetzt sind die Zwillinge tot. Dies berichtet die deutsche «Bild»-Zeitung. So sollen die beiden gemeinsam tot in München aufgefunden worden sein. Im August wurden die ehemaligen Showgirls 89 Jahre alt.
Dort soll es in der Folge auch einen Polizeieinsatz gegeben haben. Die Münchner Polizei bestätigte gegenüber der «Bild», dass die Kessler-Zwillinge mit «begleiteter Sterbehilfe» aus dem Leben gegangen seien.
Die routinemässig gerufene Polizeipatrouille habe gegen 12 Uhr nur noch den Tod der beiden Schwestern feststellen können und ein Fremdverschulden ausschliessen.
In Deutschland ist «begleitete Sterbehilfe» unter den Voraussetzungen erlaubt, dass die Personen aus «eigenverantwortlich und aus freiem Willen handeln».
Alice und Ellen Kessler standen mit Grössen wie Fred Astaire, Frank Sinatra und Harry Belafonte auf der Bühne, begegneten Muhammad Ali, Sammy Davis Jr. und den Jackson Five. Selbst Elvis Presley kreuzten sie zweimal ihren Weg: Einmal lehnten sie eine Filmrolle an seiner Seite ab, ein anderes Mal trafen sie ihn im Pariser Lido.
Begonnen hatte alles 1952, als die damals 16-jährigen Mädchen aus Leipzig in den Westen flohen. In Düsseldorf tanzten sie in einem Revuetheater, wo der Direktor des berühmten Lido in Paris auf sie aufmerksam wurde. Mit ihrem Engagement auf den Champs-Élysées 1955 begann ihr internationaler Durchbruch. «Das hatte uns keiner zugetraut, dass wir als Deutsche das schaffen würden», erinnerten sie sich mal in einem Interview zurück. Von Rom über New York bis Hongkong – überall waren die schlanken, langbeinigen Tänzerinnen gefragt. Besonders in Italien wurden sie «bekannt wie zwei bunte Hunde». Dass sie stets im Doppelpack auftraten, empfanden die Kesslers nie als Nachteil.
Seit 1986 lebten die unverheirateten Schwestern gemeinsam in einem Haus im Münchner Vorort Grünwald – jede mit eigenem Bereich, getrennt durch eine Schiebetür. Bis zu ihrem Tod waren sie zusammen. Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, starben sie gemeinsam. Im April 2024 hatten Alice und Ellen Kessler dem Blatt erklärt, dass sie eines Tages in derselben Urne beerdigt werden wollten. Gemeinsam mit ihrer Mutter Elsa, die mit 69 Jahren verstarb, und ihrem Hund Yello, der mit 14 Jahren starb. «So haben wir es auch testamentarisch verfügt», sagte Ellen Kessler damals.
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