Verkohlte Fahrzeugtrümmer auf der Strasse, ein ausgebranntes Autowrack quer auf der Leitplanke: Ein verheerender Unfall bei Bad Langensalza in Thüringen reisst sieben Menschen aus dem Leben, ein achter schwebt in Lebensgefahr.
Fünf der bei dem schweren Verkehrsunfall am Samstag in Thüringen getöteten Menschen waren 19 Jahre alt. Sie hatten gemeinsam in einem Wagen gesessen, der unmittelbar nach dem Zusammenstoss in Flammen aufgegangen war, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag mitteilte. In einem weiteren Fahrzeug sei ein 60-jähriger Fahrer verbrannt. Drei weitere Personen wurden den Angaben zufolge verletzt und befinden sich in umliegenden Krankenhäusern.
Der Unfall ereignete sich am späten Samstagnachmittag auf der Bundesstrasse 247 bei Bad Langensalza. Um die Ursache zu klären, ist ein Gutachter hinzugezogen worden. Die Ermittlungen sind den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen. Die Polizei geht davon aus, dass ein Fahrzeug aus bislang ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr geriet und mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammenstiess. Laut der «Bild» soll der Fahrer keinen Führerschein gehabt haben. Zudem soll die Polizei noch prüfen, ob dieser betrunken unterwegs war.
Einen Unfall dieser Intensität mit sieben getöteten Personen, an dem ausschliesslich Autos beteiligt waren, hat es in Nordthüringen nach Polizeiangaben noch nicht gegeben. Für alle beteiligten Einsatzkräfte sei es eine besondere Herausforderung gewesen. Ihnen werde psychologische Unterstützung angeboten, hiess es.
Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve, die Strasse hat dort nur eine Fahrspur pro Richtung. Die Stelle gelte nicht als Unfallschwerpunkt, teilte die Polizeisprecherin auf Nachfrage mit.
Derzeit bleibt die Bundesstrasse gesperrt. Wenn der Gutachter seine Arbeit abgeschlossen habe, müsse die Strasse zunächst gereinigt werden, hiess es. Anschliessend soll überprüft werden, ob der Strassenbelag beschädigt wurde. Davon hängt es den Angaben zufolge ab, wann die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) dankte den Hilfskräften für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen und sprach von Bildern, «die noch lange nachwirken werden». Er sei tief erschüttert, sagte Maier der «Bild»-Zeitung. «Meine Gedanken sind bei den Schwerverletzten und den Angehörigen der Toten.» Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich ebenfalls bestürzt und schrieb auf Twitter: «Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. Soviel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit.» (sda/dpa)
Mit Erschütterung und großer Trauer habe ich gerade die Nachricht von dem sehr schweren Autocrash zwischen Schönstedt und Bad Langensalza erhalten. Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. Soviel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit. #rip 😔😢
— Bodo Ramelow (@bodoramelow) April 1, 2023