Ein ungewöhnlicher Zwischenfall hat am Dienstagnachmittag kurzzeitig zu Wirbel im Zoo Frankfurt geführt: Vier Orang-Utans sind gegen 14.30 Uhr aus ihrem Gehege im Menschenaffenhaus entkommen.
Laut Zoo ermöglichte ein technischer Defekt die Flucht. So konnten die Tiere die Sicherheitsbarrieren ihrer Aussenanlage überwinden.
Der Zoo löste sofort Alarm aus. Das Personal führte die für solche Fälle vorgesehenen Notfallmassnahmen aus: «Zoomitarbeitende brachten die Besucherinnen und Besucher mit der nötigen Ruhe in Sicherheit, die Zookassen und Zugänge wurden geschlossen, geeignete Massnahmen zum Einfangen der Tiere wurden getroffen», heisst es in einer Mitteilung, die auf den Internetseiten von Zoo und Stadt Frankfurt am Main veröffentlicht wurde.
Glücklicherweise sei es möglich gewesen, alle Tiere «auf Rückruf» zurück in ihre Anlage und das Tierhaus zu holen. Die vier Orang-Utans befänden sich nun in den Innenanlagen und seien wohlauf. Die akute technische Störung sei behoben, der Zoo seit 15.45 Uhr wieder geöffnet.
Zoodirektorin Christina Geiger erklärte, der Zoo sei froh, dass weder Menschen noch Tiere zu Schaden kamen. «Wir bedanken uns bei allen Betroffenen für das Verständnis und die tolle Mitarbeit bei der Räumung.» Das gesamte Zooteam habe souverän und besonnen reagiert.
Bei Facebook äusserten Zoobesucher ihr Verständnis. Die Ticketpreise seien auf Wunsch erstattet worden. Überdies sei die Möglichkeit angeboten worden, mit der Eintrittskarte vom Dienstag an einem anderen Tag erneut den Zoo zu besuchen.
Orang-Utans zählen zu den engsten Verwandten des Menschen. Sie sind vom Aussterben bedroht. In den vergangenen 75 Jahren schrumpfte ihre Population laut Zoo Frankfurt im Freiland um 80 Prozent, da Jungtiere der Orang-Utans beliebte Haustiere seien. Um an die Jungtiere heranzukommen, würden häufig die Mütter getötet. Neben der Wilderei für den Tierhandel stelle die Lebensraumzerstörung, insbesondere für den Anbau von Palmölplantagen, eine grosse Gefahr für die Tiere dar. (nib)