
Seit über 100 Jahren gibt es in Japan keine wild lebenden Wölfe mehr.Bild: keystone
06.06.2025, 17:5806.06.2025, 18:45
Vor über 100 Jahren wurde in Japan der letzte Wolf gejagt. Nun will die 1993 gegründete japanische Wolfsgesellschaft das Wildtier wieder ansiedeln.
Die Tiere sollen das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht bringen und die Bauern entlasten, denn ohne natürliche Fressfeinde haben sich Hirsche, Wildschweine und Affen vermehrt. Diese Wildtiere fressen landwirtschaftlichen Ertrag und sorgen so für Unmut. Die wirtschaftlichen Schäden betragen jedes Jahr fast 10 Milliarden Yen (etwa 50 Millionen Franken).
Da auch die Zahl der Jägerinnen und Jäger abnimmt, sollen es die Raubtiere nun richten. Die japanische Wolfsgesellschaft plant zunächst, im kleinen Rahmen Wölfe in wenig besiedelten Regionen auszusetzen. Ihr Präsident Kunihiko Otsuki ist vom Vorhaben überzeugt. Gegenüber der South China Morning Post sagt er:
«Wölfe sind in Japan vor über 100 Jahren ausgestorben, doch inzwischen stellen Hirsche für ländliche, von der Landwirtschaft geprägte Gemeinden im ganzen Land ein grosses Problem dar. Sie fressen Feldfrüchte und die natürliche Vegetation in den Bergen, und wir sind überzeugt, dass die Wiederansiedlung von Wölfen dazu beitragen würde, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.»
Japanische Bauern haben zudem mit Affenhorden zu kämpfen, die sich über das Gemüse hermachen. Wildschweine graben Wurzelgemüse aus und verwüsten die Felder.
Pläne bereits vorhanden

Der Nipponibis konnte in Japan erfolgreich wieder ausgewildert werden.Bild: imago
Die japanische Wolfsgesellschaft verweist auf den Erfolg der Wiederansiedlung des Nipponibisses. Sie schlägt vor, Wölfe aus China zu importieren und auf den japanischen Inseln Honshu, Shikoku und Kyushu auszuwildern. Für die nördliche Insel Hokkaido empfiehlt sie, auf Wölfe aus Sibirien zurückzugreifen. Otsuki ergänzt:
«Wir sind überzeugt, dass Hokkaido einer der besten Orte wäre, um ein Wiederansiedlungs-Programm zu beginnen. Aus technischer und biologischer Sicht ist es ein geeigneter Standort, und wir halten das gebirgige Landesinnere für passend. Wir würden mit einer kleinen Gruppe starten, die nach und nach wachsen würde.»
Das Vorhaben müsse noch politisch abgesegnet werden, so Otsuki. Man müsse die Gesellschaft davon überzeugen, dass Wölfe für den Menschen nicht gefährlich seien.
(rbu)
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