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Deutschland: Laschet sieht keinen Anlass für Verzicht auf Kanzlerkandidatur

Umfragen im Keller, aber Laschet sieht keinen Anlass für Verzicht auf Kanzlerkandidatur

18.08.2021, 16:1418.08.2021, 16:14
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Christian Democratic Union party, CDU, chairman and the party's top candidate for upcoming national elections Armin Laschet speaks during a news conference after a party's leaders meeting, i ...
Unter Druck: Laschet.Bild: keystone

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet sieht trotz bröckelnder Umfragewerte keinen Anlass für einen Verzicht auf seine Kanzlerkandidatur für die deutsche Parlamentswahl am 26. September.

«CDU und CSU haben klar entschieden», sagte Laschet am Mittwoch bei einem Wahlkampftermin in Oldenburg auf die Frage, ob er erwäge, zugunsten des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Markus Söder zurückzuziehen. «Ich kommentiere keine guten Umfragen und keine schlechten Umfragen, ich bin im Wahlkampf», sagte Laschet. «Ich habe Respekt vor den Wählern, die am 26. September eine Richtungsentscheidung für Deutschland fällen.»

Laschet hatte sich in einem kurzen, aber harten Kampf um die Kanzlerkandidatur der Union - also dem Verbund aus CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU - gegen Söder durchgesetzt, obwohl dieser damals schon bessere Umfragewerte hatte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) tritt nach fast sechzehn Jahren als Regierungschefin bei der Parlamentswahl nicht mehr an.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa sagte ein Viertel der Befragten, die derzeit nicht CDU oder CSU wählen wollen, sie würden bei einem Kandidaten Söder doch für die Union stimmen. Wenn nur die Hälfte dieser Wähler ihre Ankündigung wahr machte, käme die Union auf 33 Prozent, rechnete das Institut vor.

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Olaf ScholzBild: keystone

Insgesamt zog auch bei Forsa die SPD an den Grünen vorbei und rückte dicht an die Union heran. Die Sozialdemokraten um Kanzlerkandidat Olaf Scholz gewinnen im RTL/ntv-Trendbarometer gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu und liegen mit 21 Prozent nur noch zwei Punkte hinter der Union, die bei 23 Prozent verharrt. Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock verlieren einen Punkt und rangieren nun bei 19 Prozent. Die SPD hatte bereits vor zwei Tagen in der Erhebung des Insa-Instituts die Grünen überholt, lag da aber noch deutlich hinter der Union.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (aeg/sda/dpa)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chamael
18.08.2021 17:40registriert Januar 2015
Hauptsache nicht Laschet. Ich wähle weiterhin Baerbock.
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Angelsshare
18.08.2021 16:45registriert Mai 2014
Eigentlich können die Deutschen ja nur Olaf Scholz wählen, auch wenn er etwas profillos erscheint, aber vermutlich das einzig richtige im Moment. Was die Union veranstaltet grenzt an Comedy und führt zu Imageschaden für ganz Deutschland. Baerbock hat sich selbst ins Abseits geschossen, auch wenn sie eine gute Kandidatin gewesen wäre, so hat sie leider gezeigt, dass vielleicht doch noch nicht so weit ist wie viele gehofft haben. Ich möchte nicht wählen müssen in Deutschland...
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Pafeld
18.08.2021 19:21registriert August 2014
Welcher Anwärter für einen Hirnschrittmacher (oder CSU-Speichellecker...) kommt bitte sehr auf die völlig absurde Idee, dass ein Monat vor der Bundestagswahl ausgerechnet Söder der Wunschkandidat für die resignierten CDU-Wähler wäre? Söder steht genauso für verblendeten Status Quo, sprich die Hoffnungslosigkeit auf eine Zukunft, wie Laschet. Nur mit massiv mehr Selbstgerechtigkeit bei gleichzeitig inexistenter Kritikfähigkeit.
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