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«Ein Unfall» – Precht schiesst gegen Baerbock

Precht spricht mit Lanz über Annalena Baerbock.
Hält nicht viel von Annalena Baerbock: Richard David Precht.Bild: youtube/gettyimages

«Unfall, dass diese Frau Aussenministerin ist» – Precht schiesst gegen Baerbock

25.04.2023, 13:0525.04.2023, 16:52
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Im Podcast mit Markus Lanz hat sich der deutsche Philosoph Richard David Precht abschätzig über Annalena Baerbock geäussert. Der Kontext der Geschichte: Barbocks Einstellung gegenüber China.

Video: youtube/zdfheute nachrichten

So lässt der Philosoph kein gutes Haar an der Grünen-Aussenministerin. Er vermutet, dass sie «unter normalen Umständen» nicht einmal eine Praktikumsstelle beim Aussenamt bekommen hätte.

«Dass jemand mit dieser moralischen Inbrunst einer Klassensprecherin einer Weltmacht, einer Kulturnation versucht zu erklären, was westliche Werte sind [...]»

Baerbock hatte bei ihrem Besuch in China die dortige Regierung kritisiert, weil China den Angriffskrieg nicht verurteilt und deshalb «den russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz seines Angriffskriegs in der Ukraine unterstützt».

Im Anschluss an die Reise hatte Baerbock geklagt, dass China zunehmend zum «systematischen Rivalen» für den Westen werde. Precht versteht das nicht: Im Gegensatz zu christlich geprägten Ländern (wie Deutschland) missioniere China mit seinen Werten nicht.

Er bezichtigt die Aussenministerin, «quasi ein Eskalationsszenario an die Wand zu malen» und eine wertegeleitete Aussenpolitik, die in Wirklichkeit eine konfrontationsgeleitete Aussenpolitik sei, zu führen. Zudem wäre eine grössere Konfrontation mit China für die deutsche Wirtschaft fatal, so Precht.

Auf Twitter sind währenddessen die Meinungen gespalten. Das Precht-Lager pflichtet ihm bei. Er getraue sich als Einziger, den Elefanten im Raum anzusprechen – dass Baerbock eine miserable Aussenministerin sei.

Natürlich erntet Precht auch massive Kritik – so werden seine Aussagen als sexistisch gewertet.

Es ist nicht das erste Mal, dass Precht sich öffentlich kritisch äussert und anschliessend selbst kritisiert wird:

(cpf)

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301 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gael Gartner
25.04.2023 13:53registriert Januar 2023
Precht ist jetzt auch schon so weit, dass er Positionen einnimmt, nur um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Mit keinem Wort spricht er über die laufende Autokratisierung und über die Zustände in China. Baerbock hat sehr wohl mehrere Wunde Punkte getroffen mit ihrer Kritik. Ich finde eher, dass Precht ein Unfall am TV ist.
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Walter Sahli
25.04.2023 13:38registriert März 2014
"Im Gegensatz zu christlich geprägten Ländern (wie Deutschland) würde China mit ihren Werten nicht missionieren."
Der Lacher des Tages! Xi will mit den Produkten auch immer noch sein Gesellschaftssystem exportieren. Gibt auf ARTE genügend Dokus dazu.
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OhDeaSu
25.04.2023 13:50registriert Dezember 2016
Unabhängig ob die Kritik stimmt, kann man sich streiten, ob die Art der Kritik durch Precht gerechtfertigt ist (meiner Meinung nach zwar keine schöne Wortwahl, aber im Rahmen).

Was ich aber weniger verstehe ist, warum ihm aufgrund dieser Aussage Frauenfeindlichkeit vorgeworfen wird (zumindest gemäss den zweijzitierten Twitterbeiträgen)? Er kritisiert Baerbock ja nicht, weil sie eine Frau ist, sondern weil er an ihren fachlichen Qualitäten zweifelt.
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