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Einigung auf Neuwahlen in Thüringen im April 2021

Einigung auf Neuwahlen in Thüringen im April 2021

21.02.2020, 21:5622.02.2020, 15:38
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epa08195390 Former Prime Minister of Thuringia Bodo Ramelow of Die Linke reacts after Thuringia state regional elections in Erfurt, Germany, 05 February 2020. The Free Democratic Party (FDP) Thomas L. ...
Bodo Ramelow.Bild: EPA

In Thüringen ist eine Lösung der Regierungskrise gefunden worden: Linke, SPD, Grüne und CDU vereinbarten am Freitagabend in Erfurt Neuwahlen für den 25. April 2021, wie der ehemalige Ministerpräsident Bodo Ramelow nach mehrstündigen Gesprächen mitteilte.

Vorher will sich der Linken-Politiker Ramelow am 4. März im Landtag zur Wiederwahl stellen und eine Regierung bilden, die bis zu den Neuwahlen regieren soll.

Ramelow zeigte sich sicher, dass er bei seiner erneuten Kandidatur gewählt wird. Die Thüringer Linken-Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow sagte, «wir gehen davon aus, dass die Wahl im ersten Wahlgang gelingt».

Ramelow war am 5. Februar in den ersten zwei Wahlversuchen gescheitert, im dritten Wahlgang setzte sich dann überraschend der FDP-Politiker Thomas Kemmerich mit Stimmen von CDU und FDP sowie der rechtspopulistischen AfD (Alternative für Deutschland) durch.

epa08225993 Thomas Kemmerich of German Free Democratic Party (FDP) attends a press statement in Thuringian State Parliament, Erfurt, Germany, 18 February 2020. German state of Thuringia plans to hold  ...
Thomas Kemmerich.Bild: EPA

Die Wahl mit Stimmen der AfD löste ein politisches Erdbeben in Deutschland aus; Kemmerich trat nach drei Tagen wieder zurück. Seitdem war offen, wie es in Thüringen weitergeht.

Wie Ramelow sagte, ist der nun verkündete Zeitplan das Ergebnis einer Verständigung aller vier Parteien. Unklar blieb im Anschluss an die Gespräche allerdings das Wahlverhalten der CDU in der Landtagssitzung am 4. März.

Der stellvertretende CDU-Landeschef Mario Voigt sagte vor Journalisten zu dem in der CDU geltenden Verbot der Zusammenarbeit mit AfD und Linken, «der Grundsatzbeschluss steht». Wie die Wahl Ramelows dann im ersten Wahlgang gelingen soll, blieb offen - die Koalition der Linken mit SPD und Grünen ist eine Minderheitsregierung und verfügt nicht über die nötigen Stimmen.

Dennoch sagte auch Grünen-Fraktionschef Dirk Adams zur Wahl Ramelows, «wir sind auch sicher, dass es möglich ist, ihn am 4. März zu wählen».

Spekulationen um geheime CDU-Stimmen

In Erfurt gibt es Spekulationen, eine Gruppe von mehreren CDU-Abgeordneten könnte in der geheimen Wahl für Ramelow stimmen und so seine Wahl im ersten Wahlgang ermöglichen.

CDU-Vize Voigt sagte zum Verhältnis seiner Partei zu der nun erneut geplanten rot-rot-grünen Regierungskoalition, «wir verstehen uns als konstruktive Opposition». Die gemeinsamen Vereinbarungen seien «ein historischer Kompromiss, um die Stabilität einer Minderheitsregierung herzustellen».

Wie Ramelow sagte, soll die von ihm geplante Übergangsregierung einen Haushalt für das kommende Jahr verabschieden. Es wurden ausserdem eine Reihe von Investitionen in die Gemeinden vereinbart. Ausserdem hätten die Parteien einen Stabilitätspakt vereinbart. Zu diesem gehöre, dass die AfD nicht zum Mehrheitsbeschaffer im Thüringer Landtag werden könne. Dies gelte für alle vier Parteien als wechselseitige Vereinbarung.

Die erneuten Gespräche in Erfurt am Freitag dauerten länger als geplant und standen nach Angaben von Teilnehmern zwischenzeitlich ganz auf der Kippe. So wollte die CDU laut SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee zunächst erst 2022 Neuwahlen abhalten. (cma/sda/afp)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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B-Arche
21.02.2020 22:42registriert Februar 2016
Ja erst 2021. Ansonsten wären sowieso CDU und FDP baden gegangen. Das galt es zu verhindern. Das war der einzige Grund warum sie nun Ramelow unterstützen: Machterhalt.
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neoliberaler Raubtierkapitalist
21.02.2020 22:37registriert Februar 2018
Und die AFD wir gewinnen... Die Linke wahrscheinlich auch...
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dmark
22.02.2020 12:54registriert Juli 2016
Die Situation und das Handeln der Parteien in Thüringen haben, wie der Schwabe sagt "ein G'schmäckle".
Da wird mehr parteipolitisch gehandelt, als es im Sinne des Wählers recht ist. Wenn schon neu wählen, dann hätte man dies sofort machen sollen.
Und man "wählt" nun solange hin und her, bis das Ergebnis passt. Auch die Stimmen der AfD waren Stimmen, welche aus dem Volk kamen und somit für die Bestimmung eines Ministerpräsidenten gültig.
Heutzutage hat aber wohl ein "Shitstorm" mehr Gewicht als Wahlen selbst.
Demokratie geht anders...
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