Tausende Litauerinnen und Litauer haben sich zusammengetan, um eine moderne Kampfdrohne für die Ukraine zu kaufen. Dies, um ihre Solidarität mit dem von Russland überfallenen Land zu demonstrieren.
Das war vor wenigen Tagen, dann nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung: Der türkische Hersteller Baykar teilte am Donnerstag via Twitter mit, dass er die Drohne kostenlos abgebe. Das von der litauischen Bevölkerung gesammelte Geld – fast 6 Millionen Euro – könne stattdessen für humanitäre Hilfe in der Ukraine verwendet werden.
Der litauische Verteidigungsminister antwortete, das sei unglaublich. Für das gesammelte Geld werde man die benötigte Munition für die Bayraktar kaufen und der Rest des Geldes werde auch zur Unterstützung der Ukraine eingesetzt.
Das Spendenziel von 5 Millionen Euro für den Kauf einer Byraktar TB2 war in nur dreieinhalb Tagen übertroffen worden – grösstenteils in kleinen Beträgen zwischen 5 und 100 Euro, wie Laisvės TV berichtete. Der litauische Internet-Sender hatte die ungewöhnliche Aktion ins Leben gerufen.
Das sei eine gewaltige Leistung für ein kleines Land, denn Litauen habe nur 2,79 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, halten Kommentatoren bei Twitter fest.
Laut Bericht hat die Ukraine in den letzten Jahren mehr als 20 Kampfdrohnen vom Typ Bayraktar TB2 von der türkischen Firma Baykar gekauft und am 27. Januar weitere 16 bestellt. Diese Charge sei Anfang März geliefert worden.
Die Drohne können bis zu 24 Stunden über ihrem Einsatzgebiet kreisen und von dort präzisionsgelenkte Geschosse (zwischen 2,5 kg und 37,5 kg) abfeuern. Durch ihre Flughöhe (vo mehr als 7 Kilometer) könne sich der unbemannte Flugkörper einigen Flugabwehrsystemen entziehen.
Der Einfluss der TB2 auf den Kriegsverlauf in der Ukraine habe sich zum Beispiel im Kampf um die mittlerweile berühmte Schlangeninsel gezeigt, bei der die ukrainischen Truppen durch eine der Drohnen unterstützt wurden.
Soldaten der #Ukraine haben den Song #Bayraktar neu interpretiert und ein Video produziert.
— Botschaften der Russischen Lügeration (@lugeration) May 23, 2022
🇺🇦 12 Pointspic.twitter.com/pUCowGYmd9
Die meisten schweren Waffen, die Nato-Staaten bisher in die Ukraine geschickt haben, sind von der früheren Sowjetunion gebaute Waffen, die sich immer noch in den Beständen der osteuropäischen Nato-Mitgliedstaaten befinden. Inzwischen haben die westlichen Verbündeten, allen voran die USA, damit begonnen, moderne Haubitzen zu liefern.
(dsc)