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Frankreich bestellt Italiens Botschafterin wegen Salvini ein

Frankreich bestellt Italiens Botschafterin wegen Salvini ein

23.08.2025, 13:0323.08.2025, 13:03
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Italian Vice Premier and Minister of Transport Matteo Salvini holds a press conference about the decision to approve work on the Strait of Messina suspension bridge linking the Italian mainland with S ...
Matteo Salvini soll in den vergangenen Tagen «inakzeptable Äusserungen» getätigt haben.Bild: keystone

Frankreich hat die italienische Botschafterin Emanuela D’Alessandro wegen Äusserungen von Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini einbestellt. Salvini habe in den vergangenen Tagen «inakzeptable Äusserungen» getätigt, hiess es aus diplomatischen Kreisen. Die Botschafterin sollte demnach am Donnerstag im Aussenministerium erscheinen.

Sie sei daran erinnert worden, dass die Aussagen Salvinis dem Klima des Vertrauens zwischen Frankreich und Italien zuwiderlaufen, «aber auch den jüngsten bilateralen Entwicklungen, die starke Übereinstimmungen zwischen den beiden Ländern deutlich gemacht haben, insbesondere hinsichtlich der uneingeschränkten Unterstützung für die Ukraine», hiess es weiter.

Der Vorsitzende der rechten Regierungspartei hatte den französischen Präsidenten Emmanuel Macron wegen dessen Bereitschaft kritisiert, nach einer Friedensvereinbarung zwischen Kiew und Moskau Truppen in die Ukraine zu entsenden. Bei einem Termin in seiner Heimatstadt Mailand empfahl Salvini Macron mit einem dort gebräuchlichen Ausdruck, sich «an die Tram zu hängen». Dann fügte er wörtlich hinzu:

«Setz dir einen Helm auf, zieh eine Weste an, schnapp dir ein Gewehr und geh in die Ukraine.»

Salvini pflegt enge Kontakte zu Marine Le Pen

Italiens Rechtsregierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat trotz ihrer klaren Unterstützung für die Ukraine schon mehrfach erklärt, keine Soldaten für eine mögliche europäische Friedenstruppe bereitzustellen.

Salvini pflegt enge Kontakte zu Macrons Gegenspielerin Marine Le Pen von der Rechtspartei Rassemblement National, die dem Staatschef bei der Präsidentenwahl unterlegen war. Er hatte Macron zuvor schon mehrfach beschimpft – auch als «Schwätzer», «Kriegshetzer» und «Bombenwerfer». Neben seiner Position als Vize-Regierungschef ist er Verkehrsminister. In den Umfragen liegt seine Partei Lega mit weitem Abstand hinter Melonis Partei Fratelli d'Italia und der sozialdemokratischen Opposition.

Auch zwischen Ministerpräsidentin Meloni und Macron hatte es in den vergangenen Jahren mehrfach Auseinandersetzungen gegeben. Seit einiger Zeit bemühen sich die beiden jedoch, nach aussen geschlossen aufzutreten. (sda/dpa)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
23.08.2025 13:54registriert Februar 2015
Der nächste Putin-Freund mit grosser Klappe. Wie bei le Pen, Orban und Fico gilt auch bei Salvini: Mal genauer hin schauen, woher seine Partei Spenden bekommt. Da dürften auch Mittel aus Russland dabei sein - was dann wiederum Salvinis Äusserungen erklärt. Wes Brot der Typ frisst, des Lied er singt. Käuflich, mithin.
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Hänsel Thunberg
23.08.2025 15:20registriert August 2021
Salvini ist der, der sich mit dem Putin-Tshirt auf dem roten Platz fotografieren liess.

Einfach als Erinnerung, auf welcher Seite ER im Ernstfall kämpfen würde.
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Oliver01
23.08.2025 13:57registriert Februar 2023
Salvini und seine Lega kämpfen ums überleben. Darum solche Äußerungen. Das wird in den nächsten zwei Jahren bis vor den Wahlen noch zunehmen. Meloni regiert so stark, dass sie die gemäßigteren Lega Wähler zu sich zieht. Lega hat noch gerade mal 8,8% Stimmenanteil.
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