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Donald Trump

Respektloses Verhalten? Trump-Besuch auf Friedhof löst Kontroverse aus

Respektloses Verhalten? Trump-Besuch auf Friedhof sorgt für Ärger

Ein Besuch des früheren US-Präsidenten Donald Trump auf dem Nationalfriedhof in Arlington hat eine neue Kontroverse über dessen Respekt gegenüber Veteranen ausgelöst.
29.08.2024, 03:2329.08.2024, 09:36
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Trump hatte am Montag auf dem Friedhof nahe der US-Hauptstadt Washington bei einer Kranzniederlegung der vor drei Jahren bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getöteten US-Soldaten gedacht. Auch einige Familienmitglieder der Opfer waren anwesend.

Nun wurde bekannt, dass es bei der Visite zu einer Auseinandersetzung zwischen Trumps Team und Mitarbeitern des Friedhofs kam. Kritiker warfen dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump vor, er habe seinen Besuch für Wahlkampfzwecke missbraucht. Seine Kampagne wies das zurück.

August 26, 2024, Arlington, Virginia, U.S: Republican presidential candidate, former President Donald Trump departs an event at Arlington National Cemetery marking the third anniversary of the bombing ...
Sollen sich respektlos verhalten haben: Trump und seine Mitarbeiter beim Besuch auf dem Friedhof.Bild: www.imago-images.de

Die US-Rundfunkorganisation NPR berichtete, zwei Trump-Mitarbeiter hätten bei dem Besuch einen Mitarbeiter des Friedhofs beschimpft und zur Seite geschubst, als dieser Film- und Fotoaufnahmen auf einem bestimmten Teil des Geländes habe unterbinden wollen.

Der Nationalfriedhof teilte auf Anfrage mit:

«Wir können bestätigen, dass es einen Vorfall gab und dass eine Anzeige erstattet wurde.»

Um die Identität der betroffenen Person zu schützen, würden derzeit keine weiteren Angaben gemacht. Der Friedhof betonte, wahlkampfbezogene Aktivitäten seien auf dem Friedhof per Gesetz verboten.

Ein Trump-Sprecher schrieb auf der Plattform X, ein Fotograf sei zugelassen gewesen. In einer Stellungnahme für NPR erklärte dieser weiter, der Friedhofsmitarbeiter habe wohl «an einer psychischen Störung» gelitten und sich Mitgliedern des Trump-Teams physisch in den Weg gestellt.

Trumps Wahlkampfteam veröffentlichte auf X ausserdem eine Stellungnahme von Angehörigen der in Afghanistan getöteten Soldaten, die dem Republikaner für seinen Besuch dankten. Sie hätten der Teilnahme eines Fotografen zugestimmt, und das Verhalten von Trump und dessen Team sei von grösstem Respekt geprägt gewesen.

Trump veröffentlichte auf sozialen Medien später einen Videoclip von dem Besuch, in dem er den Afghanistan-Abzug unter der Regierung des Demokraten Joe Biden einmal mehr als Desaster kritisierte. Eine liberale Veteranen-Organisation, die den Demokraten nahesteht, kritisierte dies scharf und beklagte, Trump schere sich nur dann um getötete Soldaten, wenn er dies zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen könne. Auch von anderen gab es Kritik.

Trump hat sich in der Vergangenheit vielfach mit abfälligen Kommentaren über Soldaten und Veteranen hervorgetan. Erst vor wenigen Tagen hatte er bei einem Auftritt gescherzt, dass die höchste zivile Auszeichnung im Land deutlich besser sei als die höchste militärische Auszeichnung – denn deren Empfänger seien «entweder in sehr schlechtem Zustand, weil sie so oft von Kugeln getroffen wurden, oder sie sind tot». (sda/dpa/con)

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141 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ichsagstrotzdem
29.08.2024 06:00registriert Juni 2016
Natürlich geht es Trump bei diesem Besuch um Wahlkampf. Warum sonst soll er einen Friedhof besuchen, bei welchen „Losers“ begraben sind?
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Dummbatz Immerklug
29.08.2024 06:36registriert Februar 2016
Er soll es sich ruhig auch noch mit den Soldaten und Veteranen verscherzen. So wird es im November wenigstens nicht knapp.
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Hundshalter Leno
29.08.2024 06:55registriert September 2023
Man stelle sich vor wie der durchschnittliche Konservative in den USA von Obama sprechen würde wenn sich dieser abfällig über Veteranen geäussert hätte.
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