International
Drogen

Weltweiter Drogenkonsum auf Rekord-Niveau – das sind die Zahlen

Weltweiter Drogenkonsum auf Rekord-Niveau – das sind die Zahlen

Drogenhandel und -konsum haben weltweit ein noch nie dagewesenes Ausmass angenommen. Vor allem opiumähnliche Substanzen werden gemäss dem UNO-Weltdrogenbericht immer mehr zum Problem.
26.06.2018, 17:0027.06.2018, 08:01

275 Millionen Menschen

Noch nie haben so viele Menschen auf der Welt Drogen genommen wie heute, wie der am Dienstag in Wien veröffentlichte Weltdrogenbericht der UNO zeigt. Im Jahr 2016 haben rund 275 Millionen Männer und Frauen mindestens einmal illegale Rauschmittel konsumiert. Das sind 25 Millionen oder rund 10 Prozent mehr als im Jahr davor.

Entsprechend zur Nachfrage ist auch das Angebot grösser geworden. «Es ist das Jahr der Rekorde», sagte die UNO-Drogenexpertin Angela Me bei der Vorstellung des Berichts mit den neuesten verfügbaren Zahlen.

1410 Tonnen Kokain

So erreichte etwa die weltweite Kokainherstellung mit geschätzten 1410 Tonnen einen Höchstwert. Besonders in Asien und Afrika wachsen die Kokainmärkte.

10'500 Tonnen Opium

Auch in der Opiumherstellung verzeichnet der Weltdrogenbericht 2018 mit 10'500 Tonnen einen neuen Rekord. Das Zentrum des Opium-Anbaus weltweit bleibt Afghanistan.

Opioide richten bei den Konsumenten den grössten Schaden an. 76 Prozent aller Drogentoten hängen mit dem Konsum der eigentlich verschreibungspflichtigen Medikamente zusammen.

192 Millionen kiffen

Die weltweit am häufigsten konsumierte Droge bleibt Cannabis: 192 Millionen und damit 16 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr greifen laut UNO zu dem Rauschmittel. Der Cannabisanbau stieg weltweit sogar um 27 Prozent auf 4386 Tonnen.

14 Prozent der Amis kiffen

Besonders gross war der Anstieg in Nordamerika. Nach Angaben der Experten könne dies vor allem mit der Legalisierung der Droge in vielen US-Bundesstaaten zusammenhängen. Im Jahr 2016 waren es 13,9 Prozent der in den USA lebenden Personen ab zwölf Jahren, die Cannabis konsumierten.

9 Prozent der Schweizer kiffen

In Europa werden in Frankreich (11,1 Prozent), Spanien (9,5), Tschechien (9,4), Italien (9,2), der Schweiz (9,1) und den Niederlanden (8,7) am meisten Cannabis konsumiert. Hier wurde die Altersgruppe zwischen 15 und 64 Jahren untersucht.

Bei 55- bis 64-Jährigen habe in manchen der bevölkerungsreichsten Ländern Westeuropas der Cannabis-Konsum zugenommen. Der Anstieg des Konsums in dieser Altersgruppe habe in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Grossbritannien mehr zugelegt als in allen anderen Altersgruppen.

450'000 Drogentote jährlich

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich 450'000 Menschen durch den Konsum von Drogen, 39 Prozent von ihnen sind über 50 Jahre alt. Dies sind ungefähr 175'000 Personen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 60 Prozent der Drogentoten nicht an Überdosen, sondern an den indirekten Folgen, also Hepatitis C und HIV sterben.

10,6 Millionen fixen

Rund 10,6 Millionen Menschen spritzen sich Rauschmittel und nehmen dabei durch das Wiederverwenden von Spritzen grosse Gesundheitsrisiken auf sich. Mehr als die Hälfte aus der Gruppe lebt mit Hepatitis C, ein Achtel ist HIV infiziert.

Doppelt so viele Männer

Zwischen den Geschlechtern stellt die UNO grosse Unterschiede im Umgang mit Drogen fest. Frauen bevorzugen Opioide und Beruhigungsmittel, Männer nehmen häufiger Cannabis und Kokain. Frauen machen aber nur einen Drittel der Drogenkonsumierenden aus. (whr/sda/dpa)

Highweh – der Leidensweg eines Junkies

1 / 13
Highweh – der Leidensweg eines Junkies
«Ich erinnere mich wirklich ungern an die Zeit der Heroinsucht. Warum es dazu kam, scheint mir in vielen Punkten heute noch ein Rätsel zu sein ...»
quelle: marlo limacher
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Melanie Winiger und die 9 Kiffer-Typen

Video: watson/Knackeboul, Melanie Winiger, Knackeboul
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gringoooo
26.06.2018 17:28registriert März 2014
Hui, da war der War on Drugs ja mal so richtig erfolgreich.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schönbächler
26.06.2018 17:47registriert April 2016
die reale zahl wird sehr wahrscheinlich grösser sein.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
TheMandalorian ⚜
26.06.2018 17:45registriert Januar 2016
zu diesem thema gibts eine sehr gute doku von arte.
"Drogen kann man nicht erschiessen"
00
Melden
Zum Kommentar
23
Die Demokraten räumen ab – für Trump ist klar, weshalb er verloren hat
In den amerikanischen Lokalwahlen setzen sich am Dienstag die Demokraten deutlich durch. Donald Trump hat eine simple Erklärung für das Desaster aus Sicht der Republikaner bereit.
Den Demokraten ist die Rache geglückt. Zwölf Monate nach der enttäuschenden Niederlage gegen Donald Trump in der amerikanischen Präsidentenwahl hat die Oppositionspartei am Dienstag in lokalen und regionalen Urnengängen eine Reihe von Erdrutschsiegen gefeiert. Die Wählerinnen und Wähler, besorgt über die Wirtschaftslage und den Zustand des Landes, versetzten der Republikanischen Partei des Präsidenten landesweit eine Ohrfeige.
Zur Story