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Partydrogen-Tests: Wenn Kokain mit Medikamenten für Tiere gestreckt wird

Kokain. (Bild: Shutterstock)
Als Streckmittel häufig eingesetzt wurde Levamisol, ein bei Tieren gegen Wurmbefall eingesetztes Medikament.Bild: Shutterstock

Partydrogen-Tests: Wenn Kokain mit Medikamenten für Tiere gestreckt wird

24.04.2018, 10:2024.04.2018, 11:12
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Über 2000 Drogenproben hat das Team des Drogeninformationszentrums der Stadt Zürich im vergangenen Jahr getestet. Spitzenreiter war mit fast der Hälfte der eingereichten Proben Kokain. Danach folgt Amphetamin. Cannabis kann nicht getestet werden.

Das Kokain werde in ganz Europa reiner, teilte die Stadt Zürich am Dienstag mit. Dies sei nur vermeintlich positiv. Denn einerseits könne ein hoher Kokaingehalt zu gefährlichen Überdosierungen führen, andererseits seien rund ein Drittel der Proben mit pharmakologisch wirksamen Streckmitteln verunreinigt.

Als Streckmittel häufig eingesetzt wurde Levamisol, ein bei Tieren gegen Wurmbefall eingesetztes Medikament. Es kann zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Die gefährlichsten Nebenwirkungen sind die aplastische Anämie und die Vaskulitis. Erstere führt durch einen Mangel an weissen Blutkörperchen zu einer stark reduzierten Abwehr gegen schwere Infektionen, und die Vaskulitis durch Verschluss kleiner Blutgefässe zum Absterben von Hautarealen.

1400 Beratungsgespräche

Im Drogeninformationszentrum (DIZ) und bei mobilen Drug-Checkings wurden in der Stadt Zürich im vergangenen Jahr 2033 Substanzproben getestet. Davon wurden rund 280 im Rahmen mobiler Drug-Checkings an Partys abgegeben. Der Rest entfällt auf das Angebot im DIZ.

Rund 3400 Personen haben das Informations- und Testing-Angebot in Anspruch genommen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Rund 75 Prozent waren Männer. Immer wieder wird das DIZ auch von Eltern und Angehörigen von Konsumierenden aufgesucht.

Mit fast 1400 Personen wurden vertiefte Beratungsgespräche zum Konsumverhalten und Safer-Use geführt. Bei 100 wurde ein konkreter Abhängigkeitsverdacht ausführlich besprochen, mehr als 80 Leute wurden an spezifische Angebote wie beispielsweise eine Therapie weitergeleitet.

Über 600'000 Klicks auf Homepage

Die Website www.saferparty.ch wurde über 600'000 Mal besucht. Am häufigsten wurden die Substanzwarnungen aufgerufen, gefolgt von Informationen zu einzelnen Substanzen. Auch auf Social Media werden Informationen und Warnungen verbreitet und können von anderen Institutionen geteilt werden. Neben Facebook ist www.saferparty.ch seit Herbst 2017 auch auf Instagram präsent.

www.saferparty.ch wird von der Jugendberatung Streetwork der Sozialen Einrichtungen und Betriebe angeboten. Zu den Dienstleistungen gehören die gleichnamige Website mit der dazugehörigen Online-Beratung, das Drogeninformationszentrum DIZ sowie das Mobile Beratungs- und Drug-Checking-Angebot in der Stadt Zürich. Alle Angebote bieten einen niederschwelligen Zugang und sind anonym nutzbar. (whr/sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RiiseHolzchopf
24.04.2018 11:05registriert März 2016
Wäre nicht verkehrt gewesen, noch kurz zu erklären, welche Effekte dieses Levamisol auf die menschliche Gesundheit hat.
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Snowy
24.04.2018 11:08registriert April 2016
Was ich nicht verstehe: Warum streckt man als (Zwischen)-Händler seine Drogen mit gesundheitsgefährdenden Substanzen?

Gäbe es nicht billigere Alternativen*, welche zumindest nicht stark gesundheitsschädigend sind?
*im Falle von Koks z.B. Streckung mit etwas Amphetamin, welches viel günstiger ist als Kokain

Auf jeden Fall ist der Trend zu weniger Verunreinigung (Drogentests und Darknet sei Dank) markant.

P.S: Schlagzeile: "Wenn Kokain mit Medikamenten für Tiere gestreckt wird".. dachte im ersten Moment: WTF...?! Ketamin im Kokain... das kann ja heiter werden! :-)
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Gringoooo
24.04.2018 11:30registriert März 2014
Und in Basel gibts nichts dergleichen.
Wer nicht nur an blide Verbote und Kriminalisierung, sondern effektiv an die Gesundheit denkt (was ja immer Argument für Verbote ist), der sollte solche Projekte fördern.
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