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Amsterdam plant Kiffverbot in Teilen der Innenstadt

Amsterdam plant Kiffverbot in Teilen der Innenstadt

10.12.2022, 08:43
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Mit einem Kiffverbot will das als Drogenparadies bezeichnete Amsterdam Belästigungen im Zentrum zurückdrängen. Um die Stadt für die Einwohner lebenswert zu halten und vor überbordendem Partytourismus zu schützen, soll es strengere Regeln geben, kündigte die Stadt an.

Psychoaktives THC aus Marihuana hilft Senioren gegen chronische Schmerzen. Zu kiffen brauchen sie aber nicht: Medikamente wie Dronabinol liefern denselben Effekt. (Symbolbild)
Das geplante Kiffverbot in Teilen der Innenstadt zielt nicht auf den Verkauf in den Coffeeshops ab.Bild: AP The Canadian Press

Der offene und freie Charakter Amsterdams erwecke bei vielen Besucher den falschen Eindruck, dass «alles geht und alles erlaubt ist». Die Massnahmen betreffen hauptsächlich das Nachtleben.

Die Gastronomie sowie die Fensterprostitution sollen früher schliessen und gegen Junggesellenabschiede und organisierte Kneipentouren soll strenger vorgegangen werden. Eine «Entmutigungskampagne» soll internationale Touristen ins Visier nehmen, die sich in der Hauptstadt «austoben wollen».

Das geplante Kiffverbot in Teilen der Innenstadt zielt nicht auf den Verkauf in den Coffeeshops ab. Vielmehr soll das «Blowverbod» wie schon das bestehende Alkoholverbot den Konsum unter freiem Himmel auf bestimmten Plätzen und Strassen verbieten, ansonsten droht ein saftiges Bussgeld.

Das Verbot ist Teil eines Massnahmenpakets, mit dem Amsterdam sich gegen «Overtourism» zur Wehr setzen will, das heisst die Aussicht, dass weit mehr Touristen als verträglich in die Stadt drängen. So werden 2023 über 18 Millionen Besucher erwartet. Damit werde die selbstgesetzte Grenze von 20 Millionen Touristen fast erreicht, erklärte die Gemeinde.

Amsterdam hat 900'000 Einwohner. Die verschärften Regeln sollen kurz vor Weihnachten vom Stadtrat beschlossen werden. (sda/dpa)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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blaui-mim
10.12.2022 09:30registriert Oktober 2022
Kiffen und überbordender Partytourismus sehe ich nicht bildlich, jene Kiffer:innen die ich kenne, verhalten sich eher friedlich, verlangsamt, diskutieren, hören Musik, tanzen zu relaxten Beats.
Partymachen und Alkohol hingegen, gehen bei vielen Hand in Hand.
Aber Hauptsache ein reisserischer Titel.
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