In den USA ist zum ersten Mal im 21. Jahrhundert ein komplett neu konstruierter Atomkraftreaktor ans Netz gegangen. Das Kernkraftwerk Vogtle im Bundesstat Georgia liegt zwischen den Städten Augusta und Savannah an der Grenze zu South Carolina, rund 20 Kilometer von der Atlantikküste entfernt. Dort soll es mit seinen 1'100 Megawatt schätzungsweise 500'000 Haushalte und Unternehmen mit Strom versorgen können. Die Betreiberfirma hofft auf eine Betriebsdauer von 60 bis 80 Jahren.
Kim Greene, der Chef des zuständigen Unternehmens Georgia Power, pries den neuen Reaktor am Montag trotz jahrelanger Verspätung und immensen Kosten als «beeindruckendes Beispiel» für Georgias zuverlässige und widerstandsfähige Energiezukunft. Bau und Fertigstellung der Anlage hatten sich über 14 Jahre gezogen.
Die Kosten des Projekts belaufen sich auf mehr als 30 Milliarden US-Dollar, mehr als doppelt so viel wie ursprünglich angesetzt. Damit schafft das Vogtle-Werk es auf Platz eins der teuersten US-amerikanischen AKW-Projekte aller Zeiten. Weltweit nimmt es immerhin noch den zweiten Platz hinter dem britischen AKW Hinkley Point C ein, das mit umgerechnet rund 42 Milliarden US-Dollar zu Buche schlägt. Kritiker hatten hier wie dort seit Langem vor einer Kostenexplosion gewarnt.
🇺🇸 Georgia Power has announced that the Vogtle-3 nuclear power plant in the US has begun commercial operation. #vogtle #nuclearpower #NuclearEnergy pic.twitter.com/iDytotf0Gl
— NucNet Nuclear News (@NucNetNews) July 31, 2023
Vor der Anlage in Georgia war in den USA zuletzt 2007 ein neues AKW ans Netz gegangen: Der Reaktor Watts Bar Unit 2 steht in Tennessee und brauchte insgesamt 42 Jahre von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Zusammen mit seinem Schwesterreaktor, der seit 1996 aktiv ist, beliefen sich allein die Baukosten hier auf knapp 13 Milliarden US-Dollar – das 16-fache der ursprünglichen Schätzung.
Die USA betreiben die meisten Kernkraftwerke weltweit. Ab den 80er-Jahren gab es aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der Endlagerung von Atommüll jedoch kaum Neubauten. Erst in jüngster Zeit hat sich das Interesse an der Kernenergie aufgrund ihrer Rolle als CO2-armer Energiequelle wieder belebt. In Europa werden unter anderem in Frankreich und Grossbritannien, Heimat des rekordteuren AKW Hinkley Point C, neue Kernkraftwerke gebaut.
Sowohl dort als auch in den USA wird der Bau und Betrieb massiv durch Steuergelder subventioniert. Erst im vergangenen Jahr unterzeichnete US-Präsident Joe Biden ein Infrastrukturpaket, das 6 Milliarden US-Dollar bereithält, um strauchelnden Energieunternehmen im Kernkraftsektor unter die Arme zu greifen und die bestehende AKW-Flotte zu halten.
Aufgrund häufig explodierender Baukosten, umfassender Staatshilfen und hohen Folgekosten für die Abwicklung von Kraftwerken ist und war Atomenergie laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nie marktwirtschaftlich wettbewerbsfähig. In Deutschland sind im Frühjahr 2023 die letzten Atomkraftwerke vom Netz gegangen.
Verwendete Quellen:
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Zudem hat die NAGRA 50 Jahre benötigt, um überhaupt einen Standort für ein Endlager zu finden, Baubeginn nicht vor 2045...
Von den Sicherheitsrisiken haben wir nicht mal gesprochen...
Wer kann so etwas Unsinniges tatsächlich nach wie vor gutheißen...
Ich versteh's echt nicht!