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Skandalumwitterte Londoner Polizei bekommt neuen Chef

Skandalumwitterte Londoner Polizei bekommt neuen Chef

08.07.2022, 18:5108.07.2022, 18:51

Die von Skandalen geplagte Londoner Polizei hat einen neuen Chef. Wie das Innenministerium am Freitag mitteilte, wurde der frühere Leiter der Anti-Terror-Einheit, Mark Rowley, zum Leiter der Metropolitan Police ernannt. Er folgt auf Cressida Dick, die seit 2017 an der Spitze der auch als Scotland Yard bekannten Polizeibehörde stand.

Assistant Police Commissioner, Mark Rowley, delivers a statement outside New Scotland Yard, London, Friday Sept. 15, 2017, after a homemade bomb planted in a rush-hour subway car exploded in London on ...
Mark Rowley.Bild: AP/PA

Rowley machte sich einen Namen als Leiter der Ermittlungen zu verschiedenen Terroranschlägen, die das Land 2017 erschütterten. Dick war abgetreten, nachdem ihr Londons Bürgermeister Sadiq Khan das Vertrauen entzogen hatte.

Rowley kündigte an, er wolle das Vertrauen der Bevölkerung wieder zurückgewinnen, das in den vergangenen Jahren stark gelitten hatte. Die Metropolitan Police hatte zuletzt mit schweren Skandalen zu kämpfen. Unter anderem ging es um Hass gegen Frauen und Homosexuelle sowie Rassismus innerhalb der Polizeibehörde.

Auch der Mord an der Londonerin Sarah Everard, die von einem Polizisten vergewaltigt und getötet wurde, nagte schwer am Ruf der Londoner Polizei. Der Täter hatte seinen Polizeiausweis dazu benutzt, die 33-jährige unter dem Vorwand gebrochener Corona-Regeln im Jahr 2021 festzunehmen. In Wirklichkeit entführte er sie. Zu allem Übel gingen später noch Bilder davon um die Welt, wie Polizisten gewaltsam eine friedliche Mahnwache von Frauen für Everard auflöste.

Ebenfalls für grosse Empörung sorgte der Fall der ermordeten Schwestern Bibaa Henry und Nicole Smallman. Sie wurden im Sommer 2020 erstochen in einem Londoner Park entdeckt. Der Täter hatte sie als Opfer in einem vermeintlichen Pakt mit dem Teufel zufällig ausgewählt und getötet. Mehrere Polizisten, die den Tatort bewachen sollten, machten Selfies mit den leblosen Körpern und versendeten sie mitsamt despektierlicher Kommentare per Whatsapp an Kollegen. (saw/sda/dpa)

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