International
England

Britischer Innenminister entschuldigt sich für Witz über K.-o.-Tropfen

Britischer Innenminister entschuldigt sich für Witz über K.-o.-Tropfen

24.12.2023, 12:1724.12.2023, 15:23
Mehr «International»

Der britische Innenminister James Cleverly hat sich dafür entschuldigt, am Rande eines Empfangs einen Witz über K.-o.-Tropfen gemacht zu haben. Einem Bericht der Zeitung «Sunday Mirror» zufolge soll er zu weiblichen Gästen gesagt haben, dass es nicht wirklich illegal sei, wenn jede Nacht nur «ein kleines bisschen» Rohypnol in ihrem Drink sei.

epa11037018 Britain's Home Secretary James Cleverly arrives at Downing Street for the last cabinet meeting of 2023 in London, Britain, 19 December 2023. EPA/TOLGA AKMEN
Sein Witz war nicht so «cleverly»: Innenminister James Cleverly.Bild: keystone

Cleverly habe auch gelacht und gesagt, dass das Geheimnis einer langen Ehe darin liege, dass man sicherstelle, dass die Partnerin immer «leicht sediert» sei, damit sie nicht realisiere, dass es dort draussen bessere Männer gebe, berichtete die Zeitung.

Ein Sprecher Cleverlys teilte mit, der Innenminister habe in einem privaten Gespräch, das immer als solches verstanden worden sei, einen «eindeutig ironischen Witz» gemacht, für den er sich entschuldige.

Cleverly leitet seit mehreren Wochen das Innenministerium, war vorher Aussenminister und ist verheiratet. Kurz vor der Bemerkung hatte er neue Massnahmen gegen den Missbrauch von K.-o.-Tropfen angekündigt. Unter «Spiking» versteht man, dass Täter Drogen in die Getränke ihrer Opfer geben, um sie zum Beispiel später zu vergewaltigen.

Frauenrechtsorganisationen kritisierten Cleverlys Aussagen scharf. Die Fawcett Society teilte mit, es sei widerwärtig, dass Cleverly als Minister, der für die Sicherheit von Frauen verantwortlich sei, denke, dass etwas so Schreckliches wie Frauen unter Drogen zu setzen zum Lachen sei. Die Organisation forderte seinen Rücktritt. Die Hilfsorganisation Women's Aid mahnte ihn, Spiking ernstzunehmen. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
FACTS
24.12.2023 14:01registriert April 2020
Man kann durchaus ironische Witze machen, die eigentlich gar nicht gedacht sind, sich über die Sache lustig zu machen, sondern durch Überspitzung ins Lächerliche od. Selbstironie gerade die Problematik unterstreichen. Dazu gehört der saloppen Rohypnol-Spruch des Ministers aber nicht. Zudem sollte in seiner Position in öffentlichem Kreis wissen, welche Äusserungen deplatziert wirken könnten. Ein schlechter Witz unter Freunden kann mal rausrutschen, aber das ist schon sehr weit jenseits guten Humors. Hingegen ist der zweite Spruch betr. Ehefrau eher selbstironisch und anders einzuordnen.
2911
Melden
Zum Kommentar
17
    Tesla-Aktie bricht nach Musks Streit mit Trump ein

    Der eskalierte Streit zwischen Elon Musk und US-Präsident Donald Trump hat die Aktie von Tesla auf Talfahrt geschickt. Das Papier des von Musk geführten Elektroauto-Herstellers verlor im US-Handel mehr als 14 Prozent.

    Zur Story