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Lastwagen-Lobby fürchtet Milliardenstrafen wegen EU-Klimazielen

Lastwagen-Lobby fürchtet Milliardenstrafen wegen EU-Klimazielen

Angesichts eines schleppenden Zuwachses klimafreundlicher Lastwagen im Strassenverkehr warnt der Lobbyverband Acea vor hohen Strafen für Hersteller.
11.06.2025, 03:5211.06.2025, 03:52
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Zahlungen in Milliardenhöhe könnten fällig werden, sagten Verbandsvertreter bei einem Pressegespräch in Brüssel.

lkw lastwagen shutterstock
Lastwagen in Deutschland. (Symbolbild)Bild: Shutterstock

Die Gesetzgeber müssten deutlich mehr unternehmen, um die Nachfrage nach klimafreundlichen Nutzfahrzeugen zu erhöhen. Laut Industrie werden derzeit noch mehr als 90 Prozent aller neu zugelassenen Lkw mit Diesel betrieben. 3,5 Prozent der im 1. Quartal 2025 zugelassenen Lkw können elektrisch geladen werden, also fahren entweder mit Batterie oder sind Plug-in-Hybride. Besser sieht es bei Bussen aus: Dort sind laut Acea – wegen eines recht hohen Anteils an klimafreundlichen Bussen in Städten – noch knapp 65 Prozent Dieselfahrzeuge.

Hoffnung auf die neue Bundesregierung

Der Chef des Herstellers Scania und Vorsitzende des Acea-Ausschusses für Nutzfahrzeuge, Christian Levin, forderte die Politik auf, den Transport mit klimaschädlichen Energieträgern wie Diesel deutlich zu verteuern. Zudem benötige es eine vernünftige Ladeinfrastruktur für elektrische Lkw. Es gehe nicht darum, Klimaziele infrage zu stellen. «Wir sind hier, um darüber zu sprechen, wie wir diese Reise möglich machen können», so der Unternehmer.

«Ich sehe wirklich gute Anzeichen dafür, dass Deutschland wieder der Motor des industriellen Europas werden will», sagte Levin mit Blick auf die neue Bundesregierung. Aus logistischer Sicht laufe im Grunde jeder Transport durch Deutschland. Daher sei es sehr wichtig, dass Deutschland emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeuge unterstütze.

Nutzfahrzeuge sollen in der EU weniger CO2 ausstossen

In der Vergangenheit gab es grosse Debatten um CO2-Vorgaben für Autohersteller, aber auch Lkw-Bauer müssen sich an ähnliche Regeln halten. Die CO2-Emissionen von neuen Reisebussen und neuen Lkw sollen nach geltender Gesetzgebung bis 2030 um 45 Prozent reduziert werden, bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent – im Vergleich zu 2019.

Nach grossem Druck aus der Wirtschaft ist die Politik der Autoindustrie bereits entgegengekommen. Pkw-Hersteller haben mehr Zeit eingeräumt bekommen, um sich an EU-Klimavorgaben zu halten. (sda/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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benn
11.06.2025 07:02registriert September 2019
genau die lösung ist es die regeln anzupassen und den druck auf die wirtschaft zu verringern, denn immer wenn die wirtschaft selbstreguliert agiert wird zum wohle der natur und konsumenten nach lösungen gesucht! auchtung kann ironie enthalten.
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derEchteElch
11.06.2025 07:02registriert Juni 2017
Liebe Transportlobby. Dann müssen halt umso mehr Güter per Bahn transportiert werden. Die Transportbranche muss dazu gezwungen werden..
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Tom79
11.06.2025 07:51registriert Juli 2020
E-LKW's sind heute schon Langstrecken tauglich und können in allen westeuropäischen sowie skandinavischen Ländern im Fernverkehr eingesetzt werden. Die Pflichtpausen der Fahrer ermöglichen auch das Nachladen so ist der Akku nie leer. Geht sogar ohne Megawattlader. Beweist der "Elektrotrucker" jeden Sonntag auf Youtube.
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