International
EU

Ungarn unterstützt Polen im Justizstreit mit der EU

Ungarn unterstützt Polen im Justizstreit – und legt sich erneut mit der EU an

Die ungarische Regierung hat Polen im Justizstreit mit der EU ihre Unterstützung ausgesprochen.
10.10.2021, 03:37
Mehr «International»

Wie Regierungssprecher Bertalan Havasi am Samstag erklärte, forderte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban die EU in einem Dekret auf, die Grenzen der Souveränität der Mitgliedstaaten zu respektieren. Orban wirft der EU vor, die Mitgliedstaaten durch eine schleichende Ausweitung der Befugnisse ihrer Rechte zu berauben.

FILE - In this Friday, June 25, 2011 file photo, Hungarian Prime Minister Viktor Orban leaves at the end of an EU summit at the European Council building in Brussels. Hungary
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ist mit den EU-Verträgen nicht einverstanden.Bild: keystone

Das polnische Verfassungsgericht hatte am Donnerstag den Vorrang des EU-Rechts vor dem polnischen Recht in Frage gestellt, indem es mehrere Artikel in den EU-Verträgen für unvereinbar mit der Verfassung des Landes erklärt hat.

Mehrere Regierungen hatten daraufhin der EU-Kommission als Hüterin der Verträge ihre Unterstützung zugesagt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte nach dem Urteil: «EU-Recht hat Vorrang vor nationalem Recht, auch vor Verfassungsvorschriften.»

Im ungarischen Regierungsdekret heisst es hingegen: «Der Vorrang des EU-Rechts kann nur in Bereichen gelten, in denen die Europäische Union zuständig ist». Orban ist ein Verbündeter des rechtsnationalistischen polnischen Regierungschefs Mateusz Morawiecki. Er liegt häufig mit Brüssel bei Themen wie Rechtsstaatlichkeit, Migration oder Korruptionsbekämpfung über Kreuz. (saw/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ungarn schliesst die Grenzen – und verschärft die Gesetze
1 / 24
Ungarn schliesst die Grenzen – und verschärft die Gesetze
Ungarische Soldaten bringen Zaunmaterial zur Grenze, um die letzten Lücken zu schliessen.
quelle: epa/mti / balazs mohai
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ungarn schottet sich weiter ab
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Töfflifahrer
10.10.2021 09:04registriert August 2015
Um wirklich Massnahmen gegen solche Staaten beschliessen und umsetzen zu können, braucht es in der EU immer noch Einstimmigkeit. Die ist jedoch nicht möglich solange es zwei wie Polen und Ungarn gibt, die sich gegenseitig unterstützen.
Entweder die EU wartet bis die Bevölkerung entweder von Polen oder Ungarn die Nase voll hat von deren Regierung und/oder die EU unterstützt hintenrum deren Diskreditierung oder die "Kern-EU" tritt aus der EU aus und gründet eine neue Vereinigung.
So wie jetzt, ist due EU für zu viele nur eine Geldmaschine die sie anzapfen können.
223
Melden
Zum Kommentar
avatar
FrancoL
10.10.2021 11:21registriert November 2015
Polen und vor allem Ungarn sind nicht nur für die EU sondern für den gesamten europäischen Raum ein Desaster.
224
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
10.10.2021 09:31registriert Oktober 2018
Solche Staaten gefährden die EU und Europa…
238
Melden
Zum Kommentar
19
Die Menschen aus diesen Ländern verursachen mit ihren Reisen die meisten Emissionen

Reisen gehört für viele zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Dies spiegelt sich auch in den unglaublichen Zahlen rund um den weltweiten Tourismus wider: Vor der Coronapandemie wurden in diesem Sektor umgerechnet jährlich 6 Billionen (6'000'000'000'000) Dollar erwirtschaftet. Im Jahr 2024 wurden weltweit über 20 Milliarden (20'000'000'000) touristische Reisen durchgeführt.

Zur Story