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Verdächtiger Kaili-Partner legt in EU-Korruptionsskandal Geständnis ab

Verdächtiger Kaili-Partner legt in EU-Korruptionsskandal Geständnis ab

15.12.2022, 12:38
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epa10360765 FILE Vice President of the European Parliament, Eva Kaili holds a joint press conference during the meeting of the Parliamentary Assembly of the Union for the Mediterranean (UfM), at the M ...
Eva KailiBild: keystone

Im Korruptionsskandal um das Europaparlament hat einer der Verdächtigen in Untersuchungshaft Medienberichten zufolge ein Geständnis abgelegt.

Der Lebensgefährte der abgesetzten Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, habe zugegeben, Teil einer Organisation gewesen zu sein, die von Katar und Marokko benutzt worden sei, um sich in europäische Angelegenheiten einzumischen, berichteten die Zeitungen «Le Soir» und «La Repubblica» am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlungsdokumente.

Die belgische Justiz ermittelt wegen mutmasslicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland im Umfeld des Europaparlaments. Seit Freitag wurden sechs Verdächtige festgenommen, von denen zwei wieder auf freiem Fuss sind. Der Termin der Haftprüfung von Eva Kaili wurde auf nächste Woche verschoben.

Kailis Lebensgefährte, bislang selbst Assistent im Büro eines italienischen EU-Parlamentariers, beschuldigte dem Bericht zufolge den ehemaligen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri aus Italien, Kopf der mutmasslichen Organisation gewesen zu sein. Beide sitzen weiter in Untersuchungshaft. Seine eigene Rolle sei gewesen, Bargeld zu verwalten, heisst es dem Bericht zufolge weiter in der Aussage. Er sagte demnach weiter, dass zwei Abgeordnete von Panzeri Geld erhalten hätten. Panzeris Anwalt antwortete auf «Le Soir»-Anfrage, er verfüge nicht über diese Informationen.

«Le Soir» und «La Repubblica» berichteten zudem, dass die Ermittlungen sich neben dem Golfstaat Katar auch auf Marokko richten. Im Europäischen Haftbefehl, der vergangene Woche für Panzeris Frau und Tochter ausgestellt worden sei, werde auch Marokko verdächtigt, «bei Abgeordneten des Europäischen Parlaments zugunsten von Katar und Marokko gegen Bezahlung politisch interveniert zu haben». Dabei sei auch der marokkanische Geheimdienst involviert. (aeg/sda/dpa)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stormcloud
15.12.2022 15:31registriert Juni 2021
Es gibt nicht widerlicheres, als Korruption bei Amtsträgern.
Da hilft nur Transparenz und harte Strafen.
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Alter Mann
15.12.2022 14:38registriert September 2020
Bin gespannt wie diese Sache sich weiter entwickelt. Dass eine NGO, welche sich gegen Korruption richtet selbst solche Dinge macht ist schon bedenklich. Besonders weil diese NGO möglicherweise auch noch Mittel aus dem EU Topf bezogen hat.
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Bitsundbites
15.12.2022 14:34registriert Juli 2019
Schon verwunderlich. In der Schweiz gibt es nie solche news. Woran das wohl liegt.? Rechts Bürgerlicher Filz muss es sein....
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