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Von der Leyen schlägt 800-Milliarden-Euro-Plan für Aufrüstung vor

epa11939123 EU Commission President Ursula von der Leyen holds a press conference on a defense package aimed to secure Ukraine and Europe, at the European Commission in Brussels, Belgium, 04 March 202 ...
Ursula von der Leyen.Bild: keystone

Von der Leyen schlägt 800-Milliarden-Euro-Plan für Aufrüstung vor

04.03.2025, 10:1804.03.2025, 10:44
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen Plan zur Stärkung der europäischen Verteidigungsausgaben vorgeschlagen, mit dem nach eigenen Angaben bis zu 800 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen. Die Sicherheit Europas sei auf sehr reale Weise bedroht, sagte von der Leyen in Brüssel. «Dies ist die Stunde Europas, und wir müssen ihr gerecht werden», erklärte sie. «Wir befinden uns in einer Ära der Aufrüstung, und Europa ist bereit, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen.»

Nur wenige Stunden vor der Erklärung von der EU-Kommissionspräsidentin hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump verkündet, ihre Militärhilfen für die Ukraine vorerst einzustellen - wenige Tage nach dem Eklat beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus. Der Schritt dürfte drastische Folgen für die Ukraine haben. Seit dem öffentlichen Streit zwischen Selenskyj und Trump wurden zugleich die Stimmen laut, dass Europa dringend selbst mehr für seine Verteidigung tun müsse.

Neue Schulden für mehr Sicherheit

Von der Leyens Plan sieht unter anderem einen neuen Fonds in Höhe von 150 Milliarden Euro vor, um die Verteidigungsinvestitionen in der EU zu erhöhen, unter anderem für Militärhilfen für die Ukraine. Die Mittel sollen insbesondere für Luft- und Raketenabwehr, Artilleriesysteme, Drohnen sowie Cybersicherheit bereitstehen.

«Hier geht es um bessere und gemeinsame Ausgaben», sagte von der Leyen. Die Mitgliedstaaten könnten so ihre Nachfrage bündeln, gemeinsam einkaufen und gleichzeitig die Unterstützung für die Ukraine verstärken.

Zudem soll die Ausweichklausel des Stabilitäts- und Wachstumspakts aktiviert werden. Sie soll es Mitgliedstaaten erlauben, neue Schulden für Verteidigungsausgaben zu machen, ohne deswegen ein EU-Defizitverfahren befürchten zu müssen.

Von der Leyen hofft, dass ihr Vorschlag zusammen mit privatem Kapital und zusätzlichen Mitteln für die Europäische Investitionsbank nahezu 800 Milliarden Euro für die Verteidigung mobilisieren könnte. Sie präsentierte ihren Plan kurz vor einem Sondergipfel zur Ukraine am Donnerstag. Dort wollen die EU-Staats- und Regierungschefs unter anderem darüber beraten, wie man die europäische Rüstungsindustrie weiter hochfahren kann. (sda/dpa)

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114 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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North
04.03.2025 10:27registriert Februar 2023
Europäisches Aufrüsten und drohender Zerfall der NATO - neue Weltordnung vor GTA 6. Wer hätte das kommen sehen?
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Gurgelhals
04.03.2025 10:25registriert Mai 2015
Orban Veto Drohung in 3, 2, 1...
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James R
04.03.2025 10:29registriert Februar 2014
Die komplette EU wird das nicht hinkriegen wegen Ihrer Veto-Regelung. Hier kann nur eine "Allianz der Willigen" einspringen. UK, Frankreich, Italien, Polen und hoffentlich auch Deutschland.
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