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Ungarn-Geld: EU-Parlament will Klage wegen Förderbeiträgen

Ungarn-Geld: EU-Parlament will Klage wegen Förderbeiträgen

Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments hat sich mit grosser Mehrheit für eine Klage gegen die Europäische Kommission wegen der umstrittenen Freigabe von EU-Fördermitteln für Ungarn ausgesprochen.
12.03.2024, 01:3712.03.2024, 01:37
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Demnach stimmten am Montagabend 16 Mitglieder für die Klage, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Ein Mitglied stimmte dagegen, Enthaltungen gab es nicht.

epa11203933 European Parliament President Roberta Metsola delivers her speech during the second plenary session of the European People's Party Congress in Bucharest, Romania, 07 March 2024. The E ...
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola.Bild: keystone

Nach der klaren Entscheidung des Ausschusses ist es nach Angaben aus Parlamentskreisen nun sicher, dass Parlamentspräsidentin Roberta Metsola den juristischen Dienst des Parlaments damit beauftragen wird, die Klage einzureichen. Nach derzeitigen Plänen wird sie zuvor aber noch am Donnerstag die Konferenz der Präsidenten über die Empfehlung des Rechtsausschusses informieren. In dieser sitzen neben Metsola unter anderem die Vorsitzenden der Fraktionen. Die Konferenz ist für die Beziehungen zu den anderen Organen der EU zuständig.

Hintergrund der Klage-Pläne ist die Entscheidung der EU-Kommission, trotz anhaltender Kritik an der Rechtsstaatlichkeit in Ungarn rund zehn Milliarden Euro an eingefrorenen EU-Geldern für das Land freizugeben. Die Brüsseler Behörde hatte den Schritt Ende vergangenen Jahres damit begründet, dass Budapest die erforderlichen Voraussetzungen dafür erfüllt habe. Die EU hatte die Mittel wegen Bedenken, dass unter Ministerpräsident Viktor Orban zu wenig gegen Korruption und für die Wahrung des Rechtsstaats getan wird, zuvor blockiert.

Im Januar hatte das Parlament angekündigt, dass der Rechtsausschuss und der juristische Dienst eine mögliche Klage wegen der umstrittenen Freigabe prüfen sollen. Sollten sich Hinweise auf Verstösse gegen EU-Recht finden, soll der Fall vor den Europäischen Gerichtshof gebracht werden.

Der Entscheidung des Parlamentsausschusses ging ein Rechtsgutachten zu den Chancen einer möglichen Klage voraus. Dieses war zunächst zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Das Gutachten liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. (sda/dpa)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FYA
12.03.2024 06:32registriert März 2014
„Keinen Cent mehr.“ Für Orban und seinen Gangster-Filz.
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Zum Kommentar
9
    Der neue Papst heisst Leo – diese Bedeutung hat sein Name
    Kardinal Robert Francis Prevost ist der 14. Papst, der sich den Namen «Leo» gibt. Das bedeutet der Papstname für seine Amtszeit.

    Das neue Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit steht fest: Gegen 19.20 Uhr trat der 69 Jahre alte Kardinal Robert Francis Prevost zum ersten Mal vor die Gläubigen auf dem Petersplatz. In seiner ersten Rede sprach er davon, «Brücken zu bauen». Er richtete einen «Appell des Friedens» an «alle Völker».

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