Vivienne Westwood ist tot. Die für ihre androgynen Schnitte und provozierenden Slogans bekannte Modedesignerin sei im Alter von 81 Jahren gestorben, bestätigten ihre Agenten am Donnerstagabend der britischen Nachrichtenagentur PA. Die Britin machte sich seit den 1970er Jahren auch mit ihrer respektlosen Haltung gegenüber dem Establishment einen Namen in der Modeszene. Dame Vivienne sei «friedlich und umgeben von ihrer Familie in Clapham, Südlondon» gestorben, hiess es weiter.
29th December 2022.
— Vivienne Westwood (@FollowWestwood) December 29, 2022
Vivienne Westwood died today, peacefully and surrounded by her family, in Clapham, South London.
The world needs people like Vivienne to make a change for the better. pic.twitter.com/YQwVixYUrV
Ihr Ehemann Andreas Kronthaler, mit dem sie rund 30 Jahre verheiratet war, betonte in einer Mitteilung: «Wir haben bis zum Ende gearbeitet, und sie hat mir viele Dinge mitgegeben, mit denen ich weitermachen kann. Danke Liebling.»
Westwood gilt als Wegbereiterin des Punks in der Modebranche. Gemeinsam mit Malcolm McLaren, dem Manager der Punkband Sex Pistols, führte sie eine Boutique in der Londoner King's Road. Anschliessend baute sie eine globale Modemarke auf, die heute Geschäfte in Grossbritannien, Frankreich, Italien, Amerika und Asien hat. Verrückte Outfits waren noch lange ihr Markenzeichen. Westwood war auch als Umweltaktivistin bekannt und brachte den Klimawandel auf den Laufsteg. Sie hinterlässt zwei Söhne, den Fotografen Ben Westwood und Joseph Corré, den Gründer der Dessous-Firma Agent Provocateur.
In einer Mitteilung auf Westwoods offiziellem Instagram-Account hiess es: «Vivienne tat bis zum letzten Moment weiter die Dinge, die sie liebte, sie designte, arbeitete an ihrer Kunst, schrieb ihr Buch und veränderte die Welt zum Besseren. Sie führte ein erstaunliches Leben. Ihre Innovation und ihr Einfluss in den vergangenen 60 Jahren waren immens und werden sich auch in Zukunft fortsetzen.» Westwood habe sich als Taoistin betrachtet. Sie war noch im hohen Alter bei Demonstrationen dabei, engagierte sich für den Umweltschutz und forderte die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange. «Die Welt braucht Menschen wie Vivienne, um etwas zum Besseren zu verändern», hiess es in der Instagram-Botschaft.
Politiker, Künstler und langjährige Wegbegleiter haben die gestorbene Modedesignerin Vivienne Westwood für ihr Lebenswerk gewürdigt. «Vivienne Westwood war eine kreative Ikone, die geholfen hat, den Platz Grossbritanniens an der Spitze der modernen Mode zu festigen», schrieb der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Donnerstagabend auf Twitter.
Die britische Kulturministerin Michelle Donelan sprach von einem «traurigen Tag»: Westwood sei eine überragende Figur der britischen Mode gewesen. «Ihr Punk-Stil schrieb das Regelbuch in den 1970er Jahren neu und wurde weithin dafür bewundert, wie sie ihr ganzes Leben lang ihren eigenen Werten treu blieb», twitterte Donelan.
Auch zahlreiche Grössen aus der Mode, Musik und dem Film gedachten der Designerin.
Model Bella Hadid, die im Oktober in Paris für Westwood gelaufen war, nannte die Britin «die Sonne» der Modeindustrie und «Königin des Punk». «Vivienne Westwood war eine kreative Ikone, die geholfen hat, den Platz Grossbritanniens an der Spitze der modernen Mode zu festigen», twitterte Londons Bürgermeister Sadiq Khan. Westwood war am Donnerstag im Alter von 81 Jahren gestorben.
Das Genie von Vivienne Westwood und ihre einzigartige Stimme seien unersetzlich und würden vermisst werden, schrieb Supermodel Claudia Schiffer in einer Instagram-Story. Künstlerin Yoko Ono schrieb auf Twitter: «Was für eine Frau – so jung im Herzen, motiviert, schön und elegant.» Popstar Boy George nannte Westwood in einem Tweet die «unangefochtene Königin der britischen Mode.» Ex-Spice-Girl Victoria Beckham kondolierte in einer Instagram-Story Westwoods Familie. Schauspielerin Jamie Lee Curtis nannte Westwood auf Instagram eine «wahre Ikone» und schrieb: «Rest in Punk» (wortwörtlich übersetzt: «Ruhe in Punk»).
(yam/saw/sda/dpa)
Und damit hat sie ihre Nische als „Queen of bad taste“ kommerziell gefunden.
Eine sonderbare, aber bemerkenswerte Designerin.