Zuerst wurde sie gross angekündigt, jetzt folgt der kleinlaute Rückzieher: Die berühmte US-Militärakademie West Point hat eine geplante Preisverleihung an Hollywoodstar Tom Hanks kurzfristig abgesagt.
Wie die «Washington Post» am Wochenende berichtete, sollte der 69-jährige Schauspieler am 25. September den Sylvanus-Thayer-Award entgegennehmen und mit einer Parade geehrt werden – eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die nicht in West Point studiert haben, aber die militärischen Werte Pflicht, Ehre, Vaterland verkörpern. Frühere Preisträger waren Präsidenten, Verteidigungsminister oder Diplomaten, die in den Augen von West Point «Duty, Honor, Country» hochgehalten hatten.
Hanks gilt seit Jahren als engagierter Fürsprecher von Veteranen. Seine Filme wie «Saving Private Ryan», «Forrest Gump» oder die HBO-Miniserie «Band of Brothers» prägten das Bild amerikanischer Soldaten weltweit. Zudem setzte er sich für Denkmäler wie das Zweite-Weltkriegs-Memorial in Washington ein und unterstützte das Nationale Museum für den Zweiten Weltkrieg in New Orleans.
Noch im Juni hatte die Ehemaligen-Vereinigung von West Point, die den Preis vergibt, dessen Verdienste in höchsten Tönen gelobt und die Zeremonie überschwänglich angekündigt. Tom Hanks habe mehr «für das positive Abbild der US-Militärangehörigen und die Wertschätzung von Veteranen getan (...) als viele andere Amerikaner». Nun aber sei das Zeremoniell «nicht vereinbar» mit der aktuellen Priorität, so Verbandschef Mark Bieger, West-Point-Absolvent und hochdekorierter Irak-Veteran.
In einer internen Mail begründete Bieger die Absage damit, die Akademie müsse sich «auf ihre Kernaufgabe konzentrieren: Kadetten auf den Krieg vorzubereiten». Ob Hanks die Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt erhält, liess der Verbandschef in seinem Schreiben offen.
Beobachter sehen indes weniger operative Gründe für die Absage als vielmehr die politische Grosswetterlage in den USA. West Point steht seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus unter Druck. Der Präsident liess Programme zur Diversität und Inklusion streichen. Ehemalige Studienabgänger mit Nähe zu den Demokraten wurden von ihren Ämtern entbunden. Sogar ein Gemälde von Konföderiertengeneral Robert E. Lee fand den Weg zurück in die Bibliothek.
Tom Hanks wiederum ist als Unterstützer der Demokraten bekannt. Er moderierte 2021 die Feier zur Amtseinführung von Joe Biden, sprach in einem Wahlwerbevideo für den damaligen Präsidenten und erhielt bereits 2016 von Barack Obama die Freiheitsmedaille überreicht. Auch in Sketchen der Comedyshow «Saturday Night Live» nahm er Trump-Anhänger aufs Korn – alles Punkte, die ihn in der derzeitigen politischen Gemengelage zur Risikoperson machen.
Innerhalb der Alumni-Vereinigung sorgt die Absage für Stirnrunzeln, wie die «Washington Post» weiter berichtete. So sprach der frühere Offizier Jason Dempsey von einem «Paradebeispiel dafür, wie jemand dem Militär nützt, aber nicht ins aktuelle politische Raster passt». Seiner Meinung nach würde die grosse Mehrheit der West-Point-Alumni die Preisverleihung an Tom Hanks als gerechtfertigt begrüssen.
Eine Stellungnahme von Tom Hanks ist bisher nicht bekannt geworden. Bei der Ankündigung im Juni hatte er die Ehrung als für ihn «bedeutsam» bezeichnet, die er «demütig» annehmen wolle. Jetzt muss vorerst offen bleiben, wie es in dieser Affäre weitergeht. Sicher ist nur, dass die US-Streitkräfte wegen Trumps zweiter Amtszeit mehr denn je im Sog parteipolitischer Konflikte stecken – und nicht einmal ein so beliebter Hollywood-Kriegsheld wie Tom Hanks die verhärteten Fronten zu durchbrechen vermag. (aargauerzeitung.ch)
Die US Militär schwören nicht dem Präsidenten, sondern der Verfassung die Treue. Aber da die USA nun einen faschistischen Präsidenten und Regierung haben, wird es eben eng.
Den Vorwurf mache ich den Reps, die wideren besseren Wissens, ihren Amtseid verraten und die Orange wüten lassen.
Traurig knicken da alle vor TACO-Donny ein 😔