Rund acht Jahre nach «Curiosity» will die US-Raumfahrtbehörde Nasa wieder einen Rover zum Mars schicken. Der rund 1000 Kilogramm schwere unbemannte Roboter von der Grösse eines Kleinwagens bekamt den Namen «Perseverance» (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen). Er soll am Donnerstag (1350 MESZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus an Bord einer «Atlas V»-Rakete starten und dann im Februar 2021 in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See auf dem roten Planeten landen.
«Perseverance» ist eine Art verbesserte Version des 2012 auf dem Mars gelandeten «Curiosity»-Rovers. An Bord hat er unter anderem 7 wissenschaftliche Instrumente, 2 Mikrofone, 23 Kameras, einen Laser und sogar einem kleinen Hubschrauber. Unter den Geräten sind auch Thermosensoren des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien in Jena. Sie können berührungslos die Oberflächentemperatur messen.
Der rund 2.5 Milliarden Dollar (2.1 Milliarden Euro) teure Rover soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen, sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen und Proben von Steinen und Staub nehmen. Wissenschaftler erhoffen sich von der Mission unter anderem neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums.
«Perseverance» wäre bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringen würde - nach dem «Sojourner» 1997, den Zwillingsrobotern «Spirit» und «Opportunity» 2004 und dem einzigen noch aktiven Rover «Curiosity». Zudem schaffte es unter anderem 2018 der stationäre Nasa-Lander «InSight» zum Mars, ausserdem kreisen mehrere Sonden um den Roten Planeten.
Derzeit stehen Erde und Mars günstig für Flüge zu unserem Nachbarplaneten. So hatten bereits am 20. Juli die Vereinigten Arabischen Emirate als erste arabische Nation eine Raumsonde in Richtung Mars geschickt. Sie soll aber nicht darauf landen. Drei Tage später startete China ein Raumschiff Richtung Mars, das unter anderem ein Gefährt von der Grösse eines Golfplatzfahrzeugs enthält. Beide Raumsonden sollen wie «Perseverance» im Februar an ihrem Ziel ankommen.
Nur rund 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen waren erfolgreich. 2016 war etwa die Sonde «Schiaparelli» der europäischen Raumfahrtagentur Esa infolge eines Computerfehlers beim Landeanflug abgestürzt. (aeg/sda/dpa)