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Kinderschänder-Fall in Frankreich: Le Scouarnec gesteht alle 299 Taten

Wende in Frankreichs Kinderschänder-Fall: Le Scouarnec gesteht alle 299 Taten

21.03.2025, 07:5521.03.2025, 14:50
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Im Prozess gegen Joël Le Scouarnec in Frankreich ist es zu einer überraschenden Wende gekommen: Der 74-jährige frühere Chirurg hat im Gespräch mit einem seiner Anwälte alle sexuellen Vergehen an seinen 299 zumeist minderjährigen Opfern eingestanden.

This courtroom sketch by Valentin Pasquier shows Joel Le Scouarnec, now 74, sitting in courtroom and accused of raping or abusing 299 people, mostly child patients, at the Vannes courthouse, western F ...
Joël Le Scouarnec hat zahlreiche Minderjährige sexuell missbraucht.Bild: keystone

So berichtete Strafverteidiger Maxime Tessier gegenüber französischen Medien, er habe Le Scouarnec gefragt, ob er gestehe, dass alle 299 Vorwürfe, die man ihm mache, Vergehen seien. Dieser habe das bestätigt.

Eine zentrale Rolle im Fall Le Scouarnec spielen Hefter, welche beim Rentner gefunden wurden. In diesen berichtete Le Scouarnec von den Missbräuchen, beharrte vor Gericht aber darauf, es handle sich bei vielen Beiträgen darin um Fantasien und nicht um tatsächliche Handlungen. Mittlerweile hat er aber bestätigt, dass es sich bei sämtlichen Personen, die in den Heftern beschrieben werden, um «potenzielle Opfer» handle.

Der Fall Le Scouarnec beschäftigt seit Wochen Frankreich. Der ehemalige Chirurg muss sich seit Februar wegen Missbrauchs von 299 Patienten vor Gericht verantworten, die meisten von ihnen Kinder. Seine Opfer waren im Schnitt elf Jahre alt. Nach Darstellung der Anklage verging er sich an seinen jungen Patientinnen und Patienten unter dem Vorwand von Untersuchungen oder während sie unter Narkose standen. (dab)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ABWESEND
21.03.2025 08:09registriert September 2024
Man stelle sich vor, eine solche Tat ist schon eine grauenhafte Tat. aber da sind 299 solche Taten von einer Person.

und es würde mich nicht wundern wenn da noch eine grosse Dunkelziffer bei dem Herrn existiert.
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Jonas der doofe
21.03.2025 08:24registriert Juni 2020
Mir ist klar dass es nichts ungeschehen macht. Trotzdem bin ich für die mindestens 299 Opfer froh, dass er es gesteht. Ich denke, es macht sehr wohl einen Unterschied, ob der Täter zugibt, etwas begangen zu haben oder es auch noch abstreitet.
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c-bra
21.03.2025 08:57registriert April 2016
Bei solchen Geschichten ist es schade, dass ich überzeugender Atheist bin. So gern würde ich an die Hölle glauben. Letzte Hoffnung Rechtsstaat mit einer Prise Karma im Knast..
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