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Frankreich führt Rauchverbot an öffentlichen Orten ein

Notre-Dame de Paris cathedral chief architect Philippe Villeneuve smokes a cigarette by the cathedral during an interview with Associated Press, Tuesday, Dec. 3, 2024 in Paris. (AP Photo/Louise Delmot ...
Ein Franzose raucht vor der Notre-Dame eine Zigarette. Bild: keystone

Frankreich führt Rauchverbot an öffentlichen Orten ein

30.05.2025, 07:3230.05.2025, 10:31
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Die französische Regierung hat ein Rauchverbot an öffentlichen Orten wie Parks, Bushaltestellen und vor Schulen verkündet.

Das Verbot solle ab dem 1. Juli für öffentliche Orte gelten, an denen sich auch Kinder aufhalten, also etwa für Strände, Parks, die Umgebung von Schulen, Bushaltestellen oder Sportanlagen. Eine Missachtung des Rauchverbots könne eine Geldstrafe von bis zu 135 Euro nach sich ziehen, sagte Vautrin.

«Mein Ziel ist einfach und gleichzeitig äusserst ehrgeizig: Wir wollen dafür sorgen, dass die Kinder, die 2025 geboren werden, die erste rauchfreie Generation sind», sagte Gesundheitsministerin Catherine Vautrin in der Zeitung «Ouest-France». Das sei der Sinn der neuen Rauchverbote.

In den Aussenbereichen von Gaststätten dürfe weiter geraucht werden. Das Verbot gelte zudem nicht für E-Zigaretten. Die Ministerin plant dem Interview zufolge aber, den erlaubten Nikotingehalt und die Anzahl der erlaubten Geschmacksrichtungen in E-Zigaretten einzuschränken.

Jugendliche sollen nicht mehr vor Schule rauchen

Wie gross der Bereich rund um Schulen sei, in dem künftig nicht mehr geraucht werden dürfte, werde gerade noch bestimmt, sagte die Ministerin. Die Regelung solle auch verhindern, dass Schülerinnen und Schüler zum Rauchen vor das Gebäude gingen.

«Jedes Jahr ist einer von zehn Todesfällen auf das Rauchen zurückzuführen», sagte die Ministerin. Rauchen töte jährlich 75.000 Menschen in Frankreich, was mehr als 200 Todesfällen pro Tag entspreche. «Es ist die häufigste vermeidbare Todesursache.» Ausserdem verursache Lungenkrebs schreckliches Leid und Krebserkrankungen kosteten Frankreich 150 Milliarden Euro pro Jahr.

Prävention zeigt Wirkung

Die Freiheit der Menschen in Frankreich, zur Zigarette zu greifen, würde durch die neuen Verbote nicht beschnitten, sagte Vautrin. «Sie dürfen zu Hause und in den erlaubten Bereichen rauchen. Die Freiheit zu rauchen endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt.» Sie könne vermeidbare Krankheiten nicht akzeptieren: Es sei erwiesen, dass Prävention das Risiko verringere. 2023 hätten 15,6 Prozent der 17-Jährigen angegeben, zu rauchen, zehn Jahre zuvor seien das noch doppelt so viel gewesen. (sda/dpa)(nib/sda/afp)

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John Lennon 1969 in Toronto, Kanada. Es weht damals noch ein anderer Wind um rauchende Promis. Niemand stört sich gross daran, dass die Stars paffen – für die Nachteile des Tabakkonsums gibt es nicht so ein Bewusstsein wie heute.
quelle: zuma dukas dukas / ?? 2005 by jeff goode/toronto star
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SamsonP
30.05.2025 08:01registriert April 2024
An und für sich ein gute Sache; nur, das mit den 'Schützt unsere Kinder'-Begründung hätte man sich einfach sparen können. Leider wird diese Begründung immer öfter zur emotionalen Kampfparole und Totschlagargument für Verbote und Regeln, welche gew. Kreise unsetzen wollen.
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Der Micha
30.05.2025 09:07registriert Februar 2021
Ich bin Raucher und ich finde diesen Verbot vollkommen in Ordnung. Jedes mal wenn ich meine Tochter von der Schule abhole, sehe ich andere Eltern, wie sie auf dem Schulgelände rauchen, während sie auf ihre Kinder warten.

Und das geht absolut gar nicht.
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Sarah_Löchlinger
30.05.2025 08:13registriert April 2018
finde ich schade, brauchts so was. Aber wenn ich mit meiner Kleinen am Montagmorgen auf den Spielplatz gehe und da einfach gekifft wird, wundert mich die Notwendigkeit nicht.
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