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Pariser Attentäter rechtfertigten sich während ihres Blutbads

Pariser Attentäter rechtfertigten sich während ihres Blutbads

17.09.2021, 20:18
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Die Attentäter der islamistischen Anschlagserie in Paris 2015 haben sich während des Blutbads im Konzertsaal «Bataclan» vor ihren Opfern gerechtfertigt. «Warum wir das machen? Ihr bombardiert unsere Brüder in Syrien und im Irak und wir sind hierhin gekommen, um dasselbe zu tun», habe einer der drei Angreifer gerufen, sagte ein Kriminalbeamter im Prozess um die Anschläge am Freitag im Pariser Justizpalast. Die Polizei wertete eine Tonaufnahme aus, auf der die komplette Attacke bis zum Eingreifen der Einsatzkräfte zu hören ist.

Bei der Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und beschossen Bars und Restaurants. Ausserdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. In dem Prozess sind 20 Verdächtige angeklagt. Der Mehrheit der Angeklagten drohen 20 oder mehr Jahre Haft.

epa09454619 A policewoman stands in front the courtroom of the trial for the 2015 Paris attacks, at a courthouse in Paris, France, 08 September 2021. The trial over the 13 November 2015 terrorist atta ...
Der Prozess rund um die Terroranschläge in Paris im Jahr 2015 wird sich über Monate hinziehen.Bild: keystone

Amerikaner und Franzosen töteten in muslimischen Ländern Frauen und Kinder, riefen die Terroristen ihren teils bereits toten und verletzten Opfern entgegen. «Jetzt ist die Stunde der Vergeltung.» Die ersten 22 Sekunden der Tonaufzeichnung wurden auch im Gerichtssaal abgespielt. Zunächst ist die Musik des laufenden Konzerts zu hören, dann fallen immer wieder Schüsse und nach einigen schrägen letzten Tönen bricht die Musik ab.

Der erfahrene Ermittler beschrieb das Szenario, dass die Polizei im «Bataclan» vorfand, als «Kriegsszene». «Das haben wir noch nie gesehen», meinte er. «Geklumptes Blut, zersplitterte Zähne, vibrierende Handys, Tote, Tote, Tote.» Die Angreifer, von denen sich zwei in die Luft sprengten, seien wie etliche der Opfer auf den ersten Blick kaum zu identifizieren gewesen. «Ich möchte, dass Sie alle begreifen, was es heisst, mit einem Kaliber 7.62 zu schiessen, da haben sie nicht nur eine Eintritts- und eine Austrittsstelle.» Die aus kurzem Abstand erschossenen Opfer seien unerkennbar gewesen. (sda/dpa)

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