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Zemmour will eine Million Ausländer aus Frankreich abschieben

Radikaler Kandidat Zemmour will eine Million Ausländer aus Frankreich abschieben

22.03.2022, 11:1605.04.2022, 09:57
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epa09825460 France's far-right party 'Reconquete!' leader, media pundit, and candidate for the 2022 presidential election, Eric Zemmour, gestures as he speaks during the show 'La F ...
Bild: keystone

In Frankreich hat der extrem rechte Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour das Abschieben von einer Million Ausländer zu seinem Ziel erklärt. «Was ich möchte ist: alle Menschen zurückschicken, die wir nicht mehr haben wollen», sagte Zemmour am Montagabend dem Sender M6.

Dazu wolle er ein Rückführungs- und Abschiebeministerium schaffen, das die «Remigration» per Flugzeug organisiere. Zemmour sprach in dem TV-Interview von der Rückführung von Ausländern, «die nicht mehr tolerabel in Frankreich sind». Präsident Emmanuel Macron habe in seiner Amtszeit zwei Millionen Ausländer ins Land gelassen, er wolle eine Million abschieben.

Zemmour wurde bereits mehrfach wegen rassistischer Äusserungen verurteilt. Er propagiert die Verschwörungstheorie eines angeblichen grossen Bevölkerungsaustausches. Im Anlauf zur Präsidentschaftswahl im April verlor er in den Umfragen zuletzt stark an Rückhalt und rangiert mit rund zehn Prozent nur noch auf Rang vier bis fünf.

Kurzzeitig hatten einige Umfragen ihn mit über 16 Prozent auf Platz zwei hinter Macron gesehen, der für eine zweite Amtszeit antritt. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs schwindet die Unterstützung für den extrem rechten Publizisten aber zusehends. Die Zuspitzung seiner Thesen wird als Versuch gewertet, wieder mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch zu erhalten. (aeg/sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tokyo
22.03.2022 13:08registriert Juni 2021
wenn Faschisten faschistische Dinge sagen.
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15
Warum Donald Trump einen sehr schlechten Tag hatte
Seine Anwälte haben die Eröffnungsrede zum «Schweigegeld»-Prozess gründlich vermasselt.

Nur so als Gedankenspiel: Stellt euch vor, der Anwalt eines Bankräubers verteidigt seinen Klienten mit dem Argument, jeder, der eine Bank betrete, wolle dort Geld holen. Mag sein, doch ob er dabei dieses Geld von seinem Konto abhebt oder ob er es mit vorgehaltener Pistole einfordert, ist ein kleiner, aber nicht ganz unbedeutender Unterschied.

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