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In Paris gilt ab sofort Tempo 30 auf den meisten Strassen

In Paris gilt ab sofort Tempo 30 auf den meisten Strassen

30.08.2021, 10:3030.08.2021, 14:48
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Bild: keystone

Auf den meisten Strassen in Paris gilt seit Montag Tempo 30. Ausgenommen sind nur wichtige Verkehrsachsen und die Stadtautobahn Périphérique. 25 Prozent weniger Unfälle, 50 Prozent weniger Lärm und mehr Raum insbesondere für Radfahrer lauten die Argumente für den Einschnitt.

59 Prozent der Pariser hätten einer Geschwindigkeitsbegrenzung bei einer Umfrage zugestimmt, begründete die Stadtverwaltung den Schritt. Auf 60 Prozent der Strassen gelte ohnehin schon Tempo 30, hiess es ausserdem.

Hunderte Schilder mussten in Paris übrigens nicht für die neue Geschwindigkeitsbegrenzung angeschraubt werden. An den Einfallstrassen in die Stadt wird einmalig auf die neue grossflächig geltende Regelung hingewiesen. Pionier mit dem stadtweiten Tempolimit ist Paris in Frankreich nicht: Lille und Grenoble senkten vorher schon das Tempo.

Das neue Tempolimit ist nur eine Massnahme von etlichen zur Eindämmung der Autolawinen in Paris. 52 Kilometer während der Corona-Epidemie eingerichtete Pop-Up-Radwege werden im Moment in dauerhafte Radspuren umgewandelt. In anderen Strassen müssen die Autos ganz den Fussgängern weichen, öffentliche Begegnungsflächen und Fahrradstellplätze werden geschaffen und Bäume und Gartenflächen gepflanzt.

Ohne Kritik bleibt das Tempolimit in Paris nicht: Bei der Umfrage wurden auch Bewohner des Grossraums Paris befragt, die nicht alle gleich per Metro an ihr Ziel gelangen können. 61 Prozent von ihnen sprachen sich gegen die Massnahme aus. Und der Interessensverband der Autofahrer «40 millions d'automobilistes» zweifelt den Zweck der Massnahme an. Innerhalb von Paris gebe es ohnehin wenige Unfälle, und wenn, dann seien meist Radfahrer betroffen, hiess es. (aeg/sda/dpa)

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bananensalat
30.08.2021 11:05registriert Dezember 2016
Ich bin ein überzeugter Autofahrer und würde mein Auto nur sehr sehr sehr ungerne hergeben, da es in Sachen Komfort und Flexibilität dem ÖV einfach meilenweit überlegen ist. Trotzdem finde ich, die Städte müssen an die Fussgänger und Velofahrer "zurückgegeben" werden. Autobahnen und Schnellstrassen ziehen sich wie Narben durch grössere und mittlere Städte und reissen Quartiere auseinander. Was es braucht, sind gute und praktikable Park&Ride Möglichkeiten an den Rändern der Städte, wie sie mancherorts schon existieren. Die freiwerdenden Flächen könnte man für die Stadtentwicklung nutzen.
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Iron nie
30.08.2021 11:35registriert Mai 2021
Es wird auch hier einen Shitstorm geben aufgrund dieser Änderung. Aber sind wir mal ehrlich, üblicherweise fahren wir höchstens Schritttempo in Städten. Ich freue mich auf 30 kmh
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MrJS
30.08.2021 12:41registriert November 2015
Die Fahrradwege sind wirklich toll und es war so einfach sie anzulegen: Einfach Strasse sperren und als Fahrradweg deklarieren. Hat es zu einem Verkehrschaos geführt? Nein! Ich weiss nicht, weshalb dies in der Schweiz immer alles so lange braucht..
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