International
Georgien

Nato und EU verurteilen neue Pläne für Agenten-Gesetz in Georgien

Nato und EU verurteilen neue Pläne für Agenten-Gesetz in Georgien

04.04.2024, 20:2604.04.2024, 20:26
NATO Secretary General Jens Stoltenberg addresses a media conference after a meeting of NATO foreign ministers at NATO headquarters in Brussels, Thursday, April 4, 2024. (Johanna Geron, Pool Photo via ...
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisiert das geplante Agenten-Gesetz in Georgien.Bild: keystone

Die Regierung des Nato-Partnerlandes Georgien muss sich wegen der Wiederaufnahme von Planungen für ein sogenanntes Agenten-Gesetz nach russischem Vorbild scharfe Kritik aus Brüssel gefallen lassen. «Ich lehne jeden Versuch ab, den die georgische Regierung unternimmt, um den Gesetzentwurf zu (...) ausländischem Einfluss wieder einzuführen», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Nato-Aussenministertreffen am Donnerstag in Brüssel. Die Pläne würden den gesamten Bemühungen zur Stärkung der demokratischen Institutionen in Georgien widersprechen, sagte Stoltenberg. Das Land sollte stattdessen an Reformen arbeiten.

Die Regierungspartei in der Südkaukasusrepublik hatte zuvor mitgeteilt, einen im vergangenen Jahr gescheiterten Gesetzesplan doch noch durchsetzen zu wollen. Er war damals nach tagelangen Massenprotesten zurückgezogen worden. «Auch das georgische Volk hat klargemacht, dass es eine demokratische, wohlhabende Zukunft innerhalb der europäischen und transatlantischen Familie wünscht», sagte Stoltenberg.

Der Gesetzesplan sieht unter anderem vor, dass Nichtregierungsorganisationen, die zu mehr als 20 Prozent aus dem Ausland finanziert werden, einmal im Jahr Rechenschaft ablegen müssen. Die Regierungspartei Georgischer Traum, die enge Beziehungen zu Russland pflegt, unterstellt ihnen die Förderung von Projekten zugunsten der Opposition. Diese verbreiteten «pseudoliberale Ideologien», betrieben LGBT-Propaganda und machten Front gegen die orthodoxe Kirche.

Vor Stoltenberg hatte bereits ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell die neuen Pläne verurteilt. Die EU fordere Georgien auf, sein Engagement für die Förderung von Demokratie und Menschenrechten aufrechtzuerhalten, hiess es. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump lässt den Penny nach 232 Jahren sterben
1793 konnte man in den USA für einen Cent noch eine Kerze kaufen. Heutzutage wird die kleinste Münze kaum noch genutzt – und kostete in der Herstellung deutlich mehr, als sie wert ist.
Mehr als 230 Jahre nach der Prägung des ersten Pennys haben die USA die Produktion der Ein-Cent-Münze eingestellt. Am Mittwoch sei der letzte Penny geprägt worden, teilte die Münzanstalt in Philadelphia mit. Als Gründe für das Ende des Pennys führte die Regierung von Präsident Donald Trump die hohen Produktionskosten von zuletzt fast vier Cent pro Stück an und die Tatsache, dass die kleinste verfügbare Münze kaum noch genutzt wird. Das Finanzministerium rechnet dadurch mit jährlichen Einsparungen in Höhe von 56 Millionen Dollar.
Zur Story