Der Vorstand von Elektroautohersteller Tesla hat Elon Musk für die kommenden zwei Jahre 96 Millionen Aktien im Wert von rund 29 Milliarden Dollar zugesprochen. Musk soll die Anteile für 23,34 Dollar pro Aktie erwerben können. Der Multimilliardär hatte zuvor damit gedroht, das Unternehmen zu verlassen, sollte er diese Aktien nicht bekommen, wie die «Financial Times» schreibt.
Tesla teilte mit, dass der Entscheid von einem vom Vorstand gebildeten Sonderausschuss genehmigt worden sei. Dieser besteht nur aus den Vorsitzenden Robyn Denholm und Kathleen Wilson-Thompson. «Elon zu halten ist wichtiger denn je», heisst es in einem Brief des Unternehmens an die Aktionäre.
Ein noch grösseres Vergütungspaket aus dem Jahr 2018 war in einer Aktionärsklage gekippt worden – Teslas Berufung dagegen läuft aber noch. Sollte das alte Paket aus gut 300 Millionen Aktien dabei doch wieder für gültig erklärt werden, wäre die neue Zuteilung hinfällig, wie Tesla mitteilte.
Die 23,34 Dollar pro Aktie waren auch der 2018 vereinbarte Preis. Musk hatte damals das Recht bekommen, die Papiere nach und nach zu erwerben, wenn die Firma in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren hochgesteckte Ziele erfüllt. Tesla knackte die Zielmarken deutlich schneller.
Ein Aktionär hatte jedoch am damaligen Tesla-Sitz im Bundesstaat Delaware gegen die Vergütung geklagt. Und eine Richterin entschied Anfang 2024, dass die Zuteilung des Pakets nicht rechtens gewesen sei. Musk habe bei Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat des Elektroauto-Herstellers zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt – und den Anteilseignern sei dies verschwiegen worden, argumentierte sie.
Eine ungewöhnliche Wendung bekam der Fall, nachdem die Tesla-Aktionäre bei einer Hauptversammlung im Juni 2024 das Paket aus dem Jahr 2018 noch einmal billigten - diesmal offensichtlich mit mehr Informationen allein schon durch den aufsehenerregenden Prozess. Die Richterin blieb jedoch bei ihrer Ablehnung. Tesla ging in Delaware in Berufung - denn auf das Verfahren zu den 300 Millionen Aktien hat der Umzug nach Texas im Sommer 2024 keinen Einfluss. Tesla stellte inzwischen eine höhere Hürde für solche Aktionärsklagen auf. (dab/sda/dpa)