International
Gesellschaft & Politik

Trump bittet Xi um Freilassung von Hongkonger Verleger Jimmy Lai

FILE - Hong Kong media tycoon Jimmy Lai, founder of the local newspaper Apple Daily, arrives a district court in Hong Kong, July 30, 2020. Lai broke into the media industry about 30 years ago armed wi ...
Jimmy Lai setzt sich für Demokratie in Hongkong ein (Bild aus dem Jahr 2020).Bild: keystone

Trump bittet Xi um Freilassung von Hongkonger Verleger Jimmy Lai

US-Präsident Donald Trump setzt sich für die Freilassung des seit rund fünf Jahren inhaftierten Verlegers Jimmy Lai ein, der als Symbolfigur der Demokratiebewegung in Hongkong gilt.
16.12.2025, 03:3716.12.2025, 03:37

Zum jüngsten Urteil gegen Lai, der am Montag wegen angeblicher Verstösse gegen das nationale Sicherheitsgesetz schuldig gesprochen worden war und ein Unterstützer Trumps ist, sagte der Republikaner: «Es tut mir so leid.» Er habe mit Chinas Staatschef Xi Jinping darüber gesprochen «und ihn gebeten, seine Freilassung in Erwägung zu ziehen».

Lai sei nicht gesund, sagte Trump vor Journalisten.

«Er ist ein älterer Mann, und es geht ihm nicht gut. Daher habe ich diese Bitte geäussert. Wir werden sehen, was passiert.»

Der 78-jährige Medienmogul war von einem Gericht in der chinesischen Sonderverwaltungszone für schuldig befunden worden, sich über Jahre hinweg an Verschwörungen gegen die Regierung in Peking und die Führung in Hongkong beteiligt zu haben.

Nach Darstellung der Richter verfolgte der Gründer der prodemokratischen Zeitung «Apple Daily» das Ziel, auf den «Sturz der Kommunistischen Partei Chinas» hinzuwirken. Kritiker sprachen von einem politisch motivierten Verfahren und frei erfundenen Anklagepunkten – China weist diesen Vorwurf zurück und verbittet sich jegliche Einmischung. Das Strafmass wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Lai droht lebenslange Haft.

Unklar blieb, wann Trump mit Chinas Staats- und Parteichef Xi sprach. Laut Berichten, die sich auf Beamte des Weissen Hauses beriefen, soll Trump bereits vor Wochen bei seinem Treffen mit Xi in Südkorea die Freilassung Lais gefordert haben. Schon während des Wahlkampfs in den USA hatte Trump im Oktober 2024 in einem Podcast versprochen:

«Ich werde ihn da raus bekommen.»

Rubio fordert Freilassung aus humanitären Gründen

US-Aussenminister Marco Rubio kritisierte, mit dem Urteil würden von Peking vorgegebene Gesetze durchgesetzt, die all jene zum Schweigen bringen sollten, die sich für Meinungsfreiheit und andere Grundrechte einsetzen. Das Sicherheitsgesetz in der früheren britischen Kronkolonie richtet sich gegen die prodemokratische Opposition und Aktivitäten, welche Peking als umstürzlerisch, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch ansieht.

Secretary of State Marco Rubio, accompanied by Paraguay's Foreign Minister RubÈn RamÌrez Lezcano, speaks during the signing ceremony of the United States-Paraguay Status of Forces Agreement at th ...
Marco Rubio kritisiert das Urteil.Bild: keystone

Rubio verwies auf Berichte, wonach sich der Gesundheitszustand Lais während seiner mehr als 1800 Tage andauernden Haft erheblich verschlechtert habe. Der Minister forderte die Behörden auf, Lai aus humanitären Gründen freizulassen. Lai sitzt bereits seit rund fünf Jahren im Gefängnis und wurde in der Zwischenzeit in anderen Fällen zu Haftstrafen verurteilt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Höheres Alkohol-Mindestalter verbessert laut Studie Lernen und Psyche von Jugendlichen
Alkoholkonsum kann die Entwicklung Jugendlicher negativ beeinflussen. Dieses Risiko lässt sich durch ein höheres Mindestalter für den Alkoholerwerb reduzieren, wie eine Studie der Universität Zürich zeigt.
Generell wird weniger Alkohol getrunken als früher. Und zwar in allen Altersgruppen. Im internationalen Vergleich ist der Alkoholkonsum unter europäischen Teenagern im internationalen Vergleich aber weiterhin hoch: Fast die Hälfte der 15- bis 16-Jährigen gibt in der Europäischen Schulbefragung an, im vergangenen Monat Alkohol konsumiert zu haben, und rund 30 Prozent berichten von exzessivem Trinken.
Zur Story