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USA lässt nach Jahrzehnten neues opioidfreies Schmerzmittel zu

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Schmerzmittel gibt es viele. Einige von ihnen können gefährlich sein.Bild: Shutterstock

USA lässt nach Jahrzehnten neues opioidfreies Schmerzmittel zu

02.02.2025, 13:1602.02.2025, 18:04
Tim Kröplin / watson.de
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In den USA brachte die Opioid-Krise seit 1999 Hunderttausende Tote mit sich. Die Drogenschwemme ist nicht auf einen ausufernden Schwarzmarkt zurückzuführen, sondern Ergebnis falscher Behandlungsansätze. Ärzte verschrieben Schmerzmedikamente wie Oxycontin, deren tödliche Suchtgefahr die Hersteller und Grosshändler bewusst verheimlichten.

Erst das lieferte den Nährboden für einen Drogenhändler, die alternative und günstigere Opioide, vor allem Fentanyl, verkaufen konnten. Um den Markt, aber auch die Zunahme Süchtiger einzudämmen, müsste eigentlich geschaut werden, was die Ursache für die vielen Schmerzpatientinnen ist. Sind es die Arbeitsbedingungen? Sport? Das Leben als solches?

Bis das geklärt ist, müssen opioidfreie Schmerzmitteltypen her. Eines hat die US-amerikanische Food and Drug Administration kürzlich zugelassen – das erste Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Anders als Opioide: Mittel geht nicht aufs Hirn

Zunächst: Wenn wir Schmerzen empfinden, passiert in unserem Körper eine ganze Menge. Angenommen, wir schneiden uns beim Kochen. Sobald das Messer, unser Gewebe beschädigt, feuern unsere Nerven elektrische Signale von der betroffenen Stelle zum Gehirn. Das nimmt wiederum das Signal als Schmerz wahr – und reagiert.

Opioide dämpfen das Schmerzempfinden im Gehirn. Das neu zugelassene Mittel Suzetrigin wirkt anders. Es hindert die schmerzsignalisierenden Nerven, zu senden. Es blockiert die entsprechenden Kanäle dafür. «Dieses Medikament unterbricht diesen Weg, sodass das Gehirn von der Gewebeschädigung nichts weiss», sagt der Anästhesist Segio Bergese zu «CNN».

Kein High, keine Euphorie

Gleichzeitig soll es weder Euphorie noch ein High erzeugen, ebenfalls anders als Opiate. Ein Sucht- und Abhängigkeitspotenzial soll es in dem Fall nicht geben. Auch bei chronischen Schmerzen soll das Medikament Wirkung zeigen.

Einziges Manko: die Kosten liegen bei 15.50 US-Dollar pro 50-Mg-Pille. Die muss alle zwölf Stunden eingenommen werden, das kann sich schnell ordentlich läppern. Zumal es eine grössere Anfangsdosis braucht. Noch ist offen, wie sehr die Versicherungsgesellschaften Patient:innen unterstützen werden. Das ist in den USA leider so eine Sache.

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Quaerentius
02.02.2025 13:38registriert Mai 2022
An sich wäre das ein dringendst notwendiger Durchbruch, wenn es neben den bisherigen endlich eine neue Klasse von Schmerzmitteln gäbe.
Der hohe Preis besteht “nur“ solange wie der Patentschutz, bei einer derart wichtigen Substanz werden danach günstigere Generika wie Pilze aus dem Boden schiessen.
Aufgrund seiner Chemie - Suzetrigin ist ein sog. CYP3A-Induktor. - kann es Wechselwirkungen (Wirkungsverstärkungen oder -abschwächungen) mit anderen Substanzen am CYP3A-Rezeptor geben, z. B. gewisse Antibabypillen, Antibiotika etc.
Bin gespannt, wie sich das Medikament in der Praxis bewähren wird!
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StellaStracciatella
02.02.2025 17:31registriert Juni 2020
Ich als Schmerzpstientin (Endstation Opiate), würde mich sehr freuen, dieses neue Medikament ausprobieren zu dürfen. Die Opiate machen meine Schmerzen ja auch nicht „weg“ sondern sie bewirken, dass diese mir egal sind. Halt wegen der „Scheibe“, die sie verursachen. Da ich arbeitstätig bin & Kinder habe, kann ich mir die „Schmerzpause“ nur an wenigen Abenden in der Woche „genehmigen“, da ich mit den Opiaten wedee arbeiten noch Autofahren kann… es ist besser als nichts aber mit dem neuen Medikament schiene mir das Leben einfacher - falls es meine Schmerzen hemmen würde 🙏🏻
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Luna Merlin
02.02.2025 15:39registriert Dezember 2021
Interessant! Und klingt erst mal vielversprechend - ohne weitere Details zu kennen. Wann könnte dieses Suzetrigin in der CH auf den Markt kommen?

Im Gegensatz zu den USA hatten und haben wir hier zwar kein Fentanyl-Problem im grossen Stil (Wirk- und Abhängigkeit ähnlich Heroin).
ABER auch hier lebt eine ganze Armee von (chronischen) SchmerzpatientInnen, die profitieren und wieder Aussicht auf ein lebenswertes Leben erhalten könnten.
PatientInnen und Behandelnde warten schon lange auf innovative neue Medikamente.
Ein Hoffnungsschimmer!
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