International
Gesundheit

USA: Vogelgrippe-Umgang beunruhigt Forschende – Pandemie-Warnung

FILE - In this photo provided by the U.S. Department of Agriculture, an animal caretaker collects a blood sample from a dairy calf vaccinated against bird flu in a containment building at the National ...
Diesem gegen Vogelgrippe geimpften Kalb wird in den USA eine Blutprobe entnommen.Bild: keystone

«USA zocken mit der Vogelgrippe» – Virologen sind alarmiert

20.11.2024, 13:3120.11.2024, 14:56
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Tulio de Oliveira ist Direktor des Zentrums für Epidemiebekämpfung und Innovation in Südafrika. Er kritisiert den Umgang der USA mit Vogelgrippe-Fällen und warnt eindringlich.

H5N1 stellt laut de Oliveira eine ernstzunehmende pandemische Gefahr dar und wurde bei über 500 Milchproduzenten in 15 US-Staaten gefunden – es sei aber mit einer Dunkelziffer zu rechnen, schreibt er in einem Meinungsbeitrag für die New York Times.

Er wirft den US-Behörden vor, die Reaktion auf die Vogelgrippe-Fälle sei zu wenig und zu langsam. Zu wenige Proben des genetischen Materials würden der Forschung zur Verfügung gestellt.

«Wenn es nicht gelingt, H5N1 im amerikanischen Viehbestand unter Kontrolle zu bringen, könnte dies weltweite Folgen haben, und dies erfordert dringende Aufmerksamkeit. Die Vereinigten Staaten haben wenig getan, um der Welt zu versichern, dass sie den Ausbruch unter Kontrolle haben.»

Die Rolle der Schweine

Dass sich kürzlich ein Schwein auf einer Farm in Oregon mit dem Virus infizierte, ist laut de Oliveira besorgniserregend. Schweine sind bekannt dafür, dass sich in ihnen Influenza-Viren vermischen können. Sie sind mögliche Wirte für menschliche Grippeviren wie auch für Vogelgrippe-Viren. Dadurch besteht das Risiko, dass die Viren genetisches Material austauschen, was dazu führen könnte, dass das Virus leichter auf den Menschen überspringt.

2009 standen Schweine – wie der Name vermuten lässt – am Anfang der Schweinegrippe-Pandemie (H1N1).

Internationaler Austausch

De Oliveira sagt, es sei frustrierend, dass die Gensequenzen der H5N1-Fälle von den USA nicht schnell verfügbar gemacht werden. Dies wäre essenziell, um die Bedrohungslage einschätzen zu können und der Welt Zeit zur Vorbereitung zu geben – etwa, um antivirale Medikamente oder Impfungen zu entwickeln.

David O'Connor, ein amerikanischer Virologe, habe ihm gesagt:

«Es scheint, als seien die Vereinigten Staaten süchtig danach, mit H5N1 zu zocken. Aber wenn man lange genug zockt, könnte das Virus den Jackpot knacken.»

Solch ein «Jackpot» würde zum Beispiel eine Pandemie bedeuten.​

(rbu)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Black Cat in a Sink
20.11.2024 13:47registriert April 2015
Der gewählte Präsident ist sehr erfahren im Umgang mit Pandemien. Und der designierte Gesundheitsminister gilt als absoluter Könner seines Fachs!
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frau süss
20.11.2024 13:54registriert März 2014
keine sorge, ab januar können unter dr. oz alle viren mit hydroxychloroquine abgetötet werden.
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What’s Up, Doc?
20.11.2024 14:03registriert Dezember 2015
Was wir wissen:
-Die USA ist auch nur ein anderes China was den Umgang mit unangenehmen Viren angeht.
- RFK wird den Virus ab nächsten Jahr mit Globuli in die Schranken weisen sollte es zu einer Pandemie kommen.
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