Das Kolosseum, der Trevi-Brunnen, das Pantheon oder der Vatikan: Die italienische Hauptstadt Rom hat historisch einiges zu bieten. Stundenlang kann man durch die Strassen streifen, auf dem Weg von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten, und entdeckt auch nach Tagen immer noch Neues.
Die Raucher unter den Touristen werden sich bei der langen Tour durch die historische Stadt die ein oder andere Zigarette genehmigen. Für sie gibt es jedoch schlechte Nachrichten: Beim nächsten Rom-Trip müssen sie ganz genau schauen, wo sie noch ihre Zigarettenpause einlegen können.
Die Stadt will die Glimmstängel nämlich, nachdem sie sie bereits aus Parks und Gärten verbannt hat, weiter aus dem Stadtbild radieren.
Es soll die Überlegung geben, das Verbot auf alle öffentlichen Plätze Roms auszuweiten, berichtet etwa die italienische Zeitung «La Repubblica». Plätze, Bushaltestellen und Fussgängerzonen im historischen Zentrum sollen demnach für rauchfrei erklärt werden. Damit soll die Luftqualität und die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner verbessert werden, denn die spüren die Auswirkungen des Tourismus tagtäglich
Das sei «kein Kampf gegen Raucher, sondern eine zivilisierte Entscheidung», betont Stadtrat Lorenzo Minio Paluello in einem Interview mit der Zeitung. Die Raucherinnen und Raucher können weiterhin in Rom eine Zigarette geniessen, allerdings nur noch in den gekennzeichneten Bereichen. Hier stehen dann auch gleich Mülleimer für die Zigarettenstummel bereit in der Hoffnung, dass der Müll an den Denkmälern reduziert wird.
Rom nimmt sich damit andere Städte zum Vorbild, die bereits hart gegen das Rauchen vorgehen. «Das Beispiel von Städten wie Mailand und Amsterdam zeigt, dass eine Regulierung des Rauchens im Freien möglich ist und dass die Bürger zu Änderungen bereit sind, die allen zugutekommen», sagt Paluello.
Mailand etwa hat erst Anfang des Jahres ein fast vollständiges Verbot im Freien verhängt. In Amsterdam darf im Stadtzentrum nicht mehr gekifft werden – auch hier geht es darum, die Situation in der bei Touristen beliebten Stadt für die Anwohnerinnen und Anwohner wieder zu verbessern.
In Rom konzentriert man sich in dem ein Jahr andauernden Modellprojekt erst einmal auf das historische Zentrum, den ersten Stadtbezirk Municipio I. In dem Zeitraum will man die Wirksamkeit der neuen Massnahme überwachen.