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Rauchverbot: Grossbritannien will eine ganze Generation rauchfrei machen

epa10663276 Young people use single-use vaping products in London, Britain, 30 May 2023. The UK government has announced it is cracking down on retailers providing free vape samples to children. The g ...
In Grossbritannien rückt ein weitreichendes Rauchverbot näher. Bild: keystone

So will Grossbritannien eine ganze Generation rauchfrei machen

Grossbritannien will ein weitreichendes Rauchverbot erlassen. Unter dem neuen Gesetz dürfte künftig eine ganze Generation nie legal Zigaretten kaufen. Zusätzliche Massnahmen sollen den Konsum drastisch verringern.
27.11.2024, 18:26
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Grossbritannien hat Grosses vor: Die Inselnation will nichts weniger als eine ganze Generation rauchfrei machen.

Aktuell debattiert das britische Parlament über die überaus ambitionierte «Tobacco and Vapes Bill». Der Gesetzesentwurf will unter anderem das Mindestalter für den Erwerb von Tabakprodukten jedes Jahr um ein Lebensjahr erhöhen. Will heissen: Alle, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, dürften – sofern das Gesetz angenommen wird – nie mehr in ihrem Leben Zigaretten oder Vapes kaufen.

Die «weltweit führenden» Reformen sollen insbesondere Kinder und Jugendliche vor den gesundheitlichen Risiken einer Nikotin- und Vaping-Sucht schützen und das staatliche Gesundheitssystem NHS entlasten.

Die steigende Zahl von Kindern, die E-Zigaretten rauchen, ist alarmierend. Das neue Gesetz soll dem gezielten Marketing von E-Zigaretten an Minderjährige einen Riegel vorschieben – eine Praxis, die absolut inakzeptabel ist.
Gesundheitsminister Wes Streeting

Milliardenhilfe für Rauchstopp

Ebenfalls im Gesetz enthalten sind Massnahmen, um sogenannte Vapes weniger attraktiv zu machen: Aromen wie Kaugummi, Gummibärchen oder Zuckerwatte würden verboten, ebenso Werbung und Sponsoring für E-Zigaretten. Auch in Verkaufsautomaten wären sie nicht mehr zu finden.

Um Raucherinnen beim Aufhören zu unterstützen, würde die Regierung zudem 70 Millionen Pfund für entsprechende Programme bereitstellen. Ein solches ist bereits angekündigt: Das NHS bietet allen Rauchern eine einmal täglich einzunehmende Pille an, die laut Angaben wirksamer ist als Nikotinersatz-Kaugummis oder -Pflaster. Zusätzlich werden alle Krankenhäuser sogenannte Opt-out-Interventionen zur Raucherentwöhnung in die Routineversorgung integrieren. Auch dem illegalen Handel würde sich das Gesetz mit 10 Millionen Pfund für die Handelsaufsicht widmen.

Die Vorlage hat zwei von drei Lesungen im Unterhaus geschafft. 415 Abgeordnete stimmten dafür, 47 dagegen. Um durchzukommen, muss sie noch im Oberhaus drei Lesungen bestehen und zuletzt – wenn auch nur pro forma – die königliche Zustimmung erhalten.

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Parlament streitet über Tabakwerbeverbot – das sagen Jugendliche, die rauchen
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118 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Knut Knallmann
27.11.2024 19:29registriert Oktober 2015
Mir persönlich würde es eigentlich schon reichen, wenn alle ihre Zigaretten an einem geeigneten Ort entsorgen würden. Und nein das Gleisbett oder ein Gullydeckel sind keine geeigneten Orte…
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M.L.
27.11.2024 19:31registriert April 2024
Ich sehe da gerade ein 'Geschäftsfeld' für britische Rentner um ihre bescheidene Rente aufzubessern 😁
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Ichwillauchwassagen
27.11.2024 18:52registriert Mai 2019
Der Ansatz ist interessant.
Dass aber Jugendliche gerade dort viel Vapen liegt vielleicht auch daran, dass Zigaretten in Schränken nicht mehr sichtbar sind, die ganzen Vaping Produkte und Flüssigkeiten direkt an der Kasse, wo bei uns Kaugummis und Bonbons sind angeboten werden.
Ich meine, Wassermelonen-Bubblegum, oder Himbeer mit Minze ist jetzt nicht gerade etwas, was ein Kind davon abhält das zu versuchen.
Das hätten die ein klein wenig Geschickter anstellen können 🤷
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