Die Entscheidung sei vom Kabinett einstimmig getroffen worden, sagte die Regierungssprecherin Olga Gerovassili am Donnerstag. «Es ist unter den aktuellen schwierigen Umständen nicht akzeptabel, dass Staatsdiener gegen das öffentliche Interesse handeln und gewisse Betriebe bevorzugen», sagte sie.
Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte vergangene Woche in Erwartung einer Entscheidung der Justiz ihren Rücktritt gefordert. Savvaidou hatte dies aber abgelehnt und in einem öffentlich gewordenen Brief die Vorwürfe als unberechtigt zurückgewiesen.
Sie warf der Regierung ihrerseits vor, nicht mit gleicher Härte gegen ihre eigenen Mitglieder vorzugehen. Savvaidou war noch von der konservativen Regierung von Antonis Samaras als oberste Steuereintreiberin ernannt worden.
Der erste Inhaber des Postens, Haris Theocharis, war 2014 von der Regierung entlassen worden. Dies hatte bei den internationalen Kreditgebern für Unmut gesorgt. Kritiker warfen der Regierung vor, ihn entlassen zu haben, weil er nicht davor zurückgeschreckt war, die Steuern von Steuerzahlern aus dem Umfeld der Regierung einzutreiben.
Der Posten war 2012 auf Drängen der internationalen Geldgeber geschaffenen worden, um die Abhängigkeit der Steuerbehörde von der Politik zu durchbrechen. (dwi/sda/afp)