Die Zahl Asylgesuche in der EU ist 2019 erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen. Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte, beantragten im vergangenen Jahr fast 612'700 Menschen erstmals Asyl in den 27 Mitgliedstaaten. Dies waren 12 Prozent mehr als 2018.
Den letzten EU-weiten Anstieg der Erstanträge auf Asyl hatte es auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 gegeben. Damals wurden über 1,2 Millionen Asylanträge gestellt.
EU-weit kamen 2019 die meisten Asylbewerber aus Syrien (74'400) und Afghanistan (52'500). Drittgrösste Gruppe waren Venezolaner (44'800), die fast ausschliesslich in Spanien Asyl suchten. Es folgten Menschen aus Kolumbien (31'800) und dem Irak (26'800). An sechster Stelle standen Asylsuchende aus der Türkei mit 23'000 Anträgen.
Das wichtigste Aufnahmeland in der EU war Deutschland. Auf Deutschland entfiel mit fast einem Viertel zwar weiter die höchste Zahl. Sie sank aber gegen den EU-Trend um zwölf Prozent auf 142'450. EU-weit waren 842'500 Anträge auf internationalen Schutz gestellt, aber noch nicht entschieden. Dies war geringfügig weniger als 2018. (wst/sda/afp)