International
Grossbritannien

Elon Musk: Farage falscher Chef für rechte britische Reformpartei

Elon Musk speaks at Life Center Church in Harrisburg, Pa., Saturday, Oct. 19, 2024. (Sean Simmers/The Patriot-News via AP)
Wenige Wochen nach einem angeblich «grossartigen» Treffen hat sich US-Unternehmer Elon Musk gegen den britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgesprochen.Bild: keystone

Musk lässt britischen Rechtspopulisten Nigel Farage bereits wieder fallen

05.01.2025, 17:0305.01.2025, 17:06

So schnell kann man bei einem einflussreichen Multimilliardär in Ungnade fallen: Wenige Wochen nach einem angeblich «grossartigen» Treffen hat sich US-Unternehmer Elon Musk gegen den britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgesprochen.

Die Partei Reform UK brauche einen neuen Chef, schrieb der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf seiner Online-Plattform X, auf der er sich seit Monaten an der britischen Politik abarbeitet. «Farage hat nicht das, was es dazu braucht.»

Musk hat sich im US-Wahlkampf vehement für Trump eingesetzt und sich zuletzt mehrmals auch lautstark für die AfD ausgesprochen. Darüber hinaus wettert er seit längerem gegen die britische Politik und dort in erster Linie gegen die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer. Zuletzt warf er ihr vor, nicht genug für die Aufklärung früherer Missbrauchsskandale zu tun.

Spekulation über Grossspende Musks an die Partei

Mitte Dezember hatte Musk den Brexit-Vorkämpfer Farage in Trumps Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida getroffen. Danach bestätigte Farage zwischen den Zeilen erstmals Gerüchte über eine mögliche Grossspende von Musk für Reform UK.

In britischen Medien wird seit geraumer Zeit spekuliert, dass der X-Eigentümer die Partei mit bis zu 100 Millionen US-Dollar (knapp 97 Mio. Euro) unterstützen könnte. Trumps Wahlkampf hatte der Multimilliardär mit einer noch höheren Summe finanziert.

Musk setzt sich für inhaftierten rechtsextremen Aktivisten ein

Nun jedoch scheint Musk Farage für eine Fehlbesetzung zu halten. Das könnte mit unterschiedlichen Ansichten über den im Gefängnis sitzenden britischen rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson zu tun haben, für den sich Musk via X einsetzt. Farage hat sich wiederholt positiv zu Ansichten von Musk geäussert, sich von denjenigen zu Robinson allerdings distanziert.

«Nun, das ist eine Überraschung!», schrieb Farage nun zu dem X-Beitrag von Musk. «Elon ist eine beeindruckende Person, aber in diesem Punkt bin ich leider anderer Meinung.» Er sei der Ansicht, dass Robinson jedenfalls nicht der richtige Mann für die Partei wäre. (sda/dpa)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Magnum
05.01.2025 17:17registriert Februar 2015
Wenn es nach der Space Karen geht, wird Martin Sellner wohl Bundeskanzler in Österreich, Stephen Christopher Yaxley-Lennon der nächste Premierminister des Vereinigten Königsreichs - und Rimoldi Statthalter in der Schweiz?
Der Kerl ist nur noch anmassend mit seiner Einmischung in die inneren Angelegenheiten demokratischer Rechtsstaaten, während er den Putins und Xis dieser Welt in den Allerwertesten kriecht.
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Jobara64
05.01.2025 17:43registriert Dezember 2024
Was ist eigentlich Elon Musks neue Rolle?

Weltkönig? Oder Präsident der (ausschliesslich rechtsgerichteten) Weltgemeinschaft?

Oder ‚Superman' (Kombination aus Unternehmer, Regierungschef und Prophet)?
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Schlaf
05.01.2025 17:49registriert Oktober 2019
Das schöne am Extremismus ist, dass sich Gleichgesinnte mit Machtansprüchen eigentlich immer ziemlich schnell gegenseitig an die Gurgel gehen.

Da sich Trumpel ein solches Kabinett zusammengeschustert hat, ist schon so etwas wie Spannung in der Luft.
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