International
Grossbritannien

Labour-Parteitag: 60 Menschen wegen «Terror-Unterstützung» festgenommen

Angebliche Terror-Unterstützung – etliche Festnahmen bei Labour-Parteitag

29.09.2025, 18:0129.09.2025, 18:01
A protester holds up a Palestinian flag as he interrupts the keynote speech by Britain's Chancellor of the Exchequer Rachel Reeves during the annual Labour Party conference in Liverpool, England, ...
Ein Labour-Mitglied hält während einer Rede die palästinensische Flagge hoch.Bild: keystone

Am Rande des Labour-Parteitags in Grossbritannien sind mehr als 60 Menschen wegen des Verdachts auf Unterstützung einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden. Die festgenommenen Demonstranten hätten ihre Unterstützung für die Gruppe Palestine Action zum Ausdruck gebracht, teilte die Polizei mit. Sie wurden demnach am Sonntag in Polizeigewahrsam genommen und sind inzwischen gegen Kaution wieder auf freiem Fuss.

Palestine Action war Anfang Juli als terroristisch eingestuft worden, nachdem Aktivisten auf einen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen waren und Flugzeuge der Royal Air Force mit Farbe besprüht hatten.

Die Polizei behandelt Demonstranten, die sich ausdrücklich für Palestine Action einsetzen, als Terror-Unterstützer. Die Mitgliedschaft oder das Unterstützen einer terroristischen Vereinigung sind in Grossbritannien Straftaten, die mit bis zu 14 Jahren Haft geahndet werden können.

Das Verbot der Gruppe ist besonders unter Labour-Anhängern umstritten. Bei ähnlichen Protesten in den vergangenen Wochen wurden Hunderte Menschen festgenommen – teils handelte es sich um Rentner oder Menschen mit Behinderung.

Unter Druck geratener Starmer im Fokus

Die Labour-Partei hält derzeit ihre jährliche Parteikonferenz in Liverpool ab. Auch am Montag kam es am Rande der Konferenz, bei der mehrere Minister vor den Labour-Abgeordneten ihre Reden hielten, zu mehreren kleineren Protesten.

Im Fokus der Konferenz steht indes der stark unter Druck geratene Premierminister Keir Starmer, dessen Rede für Dienstag geplant ist. Starmer hat mit den Rücktritten prominenter Regierungsmitglieder, einem abberufenen Botschafter und rechten Massenprotesten in London schwierige Wochen hinter sich. Die vom Rechtspopulisten Nigel Farage geführte Reform-Partei führt zudem seit Monaten die Umfragen an. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dominik Egloff
30.09.2025 01:12registriert November 2015
Die Briten machen das richtig, ich wünschte mir, dass auch bei uns Hamas Verherrlichung und Hamas Slogans endlich als das was sie sind, als Terrorverherrlichung und Terrorwerbung, behandelt werden.
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Mulumbi
29.09.2025 22:40registriert April 2024
Propalästinensisch zu sein ist in Ordnung. Doch es gibt rote Linien die man nicht zu überschreiten hat und diese sind es wenn man Terroristen unterstützt. Die Nähe und mangelnde Abgrenzung zu terroristischen und extremistischen Kräften ist ein riesen Problem in der Propalästina-Bubble. Der Übergang teils fliessend.
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